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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 196
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fang im Jahr 1867 aktenmäßig festgehalten. So konnte er sein Wissen um die
Geschichte des Haslacher Kapuzinerklosters, die er 1869 veröffentlichte, aus der
Chronik schöpfen. Die Chronik blieb bis gegen Ende des Jahrhunderts im Besitz
von Hansjakob. Er selbst kämpfte für die Wiedereinführung religiöser Orden in
Baden. Auf einer Volksversammlung in Haslach im Jahre 1888 hielt er zur Verfolgung
dieses Zieles eine große Rede. Bei seiner Vorliebe für die Kapuziner hätte
er es am liebsten gesehen, wenn wieder Kapuziner in das Haslacher Kloster eingezogen
wären 7\ Als sein Wunsch und Ruf nach den Kapuzinern sich nicht
erfüllte, mußte er daran denken, der Klosterchronik eine sachgemäße Erhaltung
zu sichern. So übergab er sie 1897 dem elsässischen Kapuzinerkloster Sigolsheim80
zur Aufbewahrung. Dort blieb sie auch bis zum zweiten Weltkrieg. Als
dieses Kloster aufgehoben wurde, kam sie in das Zentralarchiv der Kapuziner
in Koblenz-Ehrenbreitstein. Hildenbrand erreichte, daß dieses Archiv von der
Chronik eine Fotokopie anfertigte und diese zu einem mäßigen Preis der Stadt
Haslach überließ. Dadurch sind wir in Haslach zu dieser wertvollen Geschichtsquelle
gekommen. Manfred Hildenbrand hat ihren Inhalt benützt für seinen
Festvortrag auf der Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins für Mittelbaden
in Haslach am 12. Oktober 196981.

Die Fürsten von Fürstenberg haben einmal ihre Städte malen lassen. Darunter
befindet sich auch ein Ölbild vom Jahre 1688 von Haslach (Abb. 33), das auf dem
Schloß Heiligenberg hängt. Dieses Gemälde wurde von dem Kanonenwirt und
Maler Rudolf Thoma (1823—1899) kopiert. Die eine Kopie hängt im Hansjakob-
und Heimatmuseum der Stadt Haslach, die zweite befindet sich im Besitze von
Fräulein Maria Ketterer in Freiburg i. Br. im Treppenhaus ihres Hauses Richard-
Wagner-Straße 7 82. Das Bild weicht von späteren Darstellungen des Stadtbildes
insofern ab, als die Stadt und ihre Umgebung von der Westseite her dargestellt
ist. Es konnte auf diese Weise manches klarer und deutlicher wiedergegeben werden
, worauf es dem Maler der damaligen Zeit ankam. Als Maler des Bildes wird
von Adolf Siefen83 Martin Meurad von Hüfingen angegeben, hat den Namen
aber mit einem (?) versehen. Auf dem Bild ist alles zu sehen, was in Haslach zu
zeigen ist: das Kapuzinerkloster, der Klosterbach, die Straße nach Steinach mit
einem Kapuzinerpaar, die Stadtmauer mit dem unteren Tor, das Häusergewirre,
überragt von dem Hohen Turm und dem oberen Torturm, die Stadtkirche mit
dem Kastengebäude, um das Wichtigste zu nennen; von der umgebenden Landschaft
ein Stück Kinzig, im Hintergrund, das Stadtbild beherrschend, der Uren-

~9 Siehe Hansjakob-Bibliographie von Bernhard Kremann, Nr. 17 „Rede über Einführung religiöser Orden
in Baden", und Nr. 24 „Der Kapuziner kommt".

80 Von Kolmar aus über Kaisersberg zu erreichen. Mündel schrieb in seinem Vogesenführer von dem weichin
leuchtenden Kapuzinerkloster von Sigolsheim, einem früheren Schloß eines in Sigolsheim geborenen
Bischofs von Straßburg.

81 Der Vortrag „Haslachs Vergangenheit im Spiegel der Geschichte des ehemaligen Kapuzinerklosters" ist
durch Umdruck vervielfältigt und käuflich zugunsten eines Fonds für die Erhaltung des Klostergebäudes.

82 "Wie Maria Ketterer zu dem Bilde kam: Sie ist eine Urenkelin des Malers und Kanonenwirts Rudolf
Thoma.

83 A. Siefert, Die Ortenau im Bilde, Die Ortenau 15 (1928), S. 49.

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