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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 202
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0204
betrieb der Bierbrauer Josef Lang eine Wirtschaft und die Bierbrauerei. Josef
Lang entstammte einer alten Haslacher Küferfamilie, ist geboren am 6. Januar
1793 als Sohn des Küfers Josef Lang und war verheiratet seit 1823 mit Elisabeth
Näher, der Witwe des Adlerwirts Nepomuk Zachmann. Als Tochter des Maurers
Franz Xaver Näher aus dessen erster Ehe war Elisabeth eine Stiefschwester des
Straßenmeisters Josef Näher und die Stiefmutter des Adlerwirts Franz Zachmann.
In der Ehe hatte der Bierwirt Josef Lang nicht viel Glück. Die Ehe blieb kinderlos
, und außerdem enthält der Auszug aus dem Kirchenbuch die Anmerkung, daß
die Ehe geschieden wurde. Es ist deshalb verwunderlich, daß der Josef Lang
trotzdem wegen seines stets freundlichen und heiteren Lächelns den Übernamen
der „süße" Lang erhielt, wie uns Hansjakob in seinem Buch „Wilde Kirschen" im
Kapitel „Valentin der Nagler" 93 berichtet.

1852 war die Wirtschaft und die Brauerei im Besitz von Martin Vollmer. In
den Händen dieser Familie blieb sie bis in die heutige Zeit.
Am Mühlenbacher Bach hat Baron Karl von Kraft, dem Beispiel seiner Mutter
folgend, eine einstöckige Senfmühle erstellt, jedoch im Gegensatz zum primitiven
Schuppen beim Kloster, massiv aus Ziegelsteinen. Wie bei seinen übrigen geschäftlichen
Unternehmungen hatte er auch bei dieser Gründung kein Glück.
1845 ging das Gebäude in den gemeinsamen Besitz von Xaver Gotterbarm und
Joseph Fackler über, die das Haus zweigeschossig umbauten und eine Ölmühle
daraus machten. Die spätere große Senffabrik der Firma Schaettgen hat das Gebäude
als Büro- und Wohnhaus benützt. Heute sind in den früheren Geschäftsräumen
im Erdgeschoß die Räume des Senioren-Clubs, Aufenthaltsräume für betagte
Menschen, untergebracht.

Im Jahre 1837/38 erstellten der Ochsenwirt Johann Hilberer und der Adlerwirt
Franz Zachmann an der Mühlenbacher Straße eine Badwirtschaft mit Badezimmern
zur Benützung durch die Öffentlichkeit. Von dem nach den Plänen von
Straßenmeister Näher erstellten einstöckigen Gebäude ist heute nichts mehr zu
erkennen94. Es ist in dem nach einem Brand im Jahre 1914 größer wieder aufgebauten
Prinzbachschen Hause verschwunden (heutiges Haus Mühlenbacher
Straße 9).

An der Ecke der Mühlenbacher Straße wurde von dem Metzger Seraphin Franz
eine Bierbrauerei mit Wirtsstube und Wohnung erbaut, das Gasthaus „Zum Grünen
Baum". Dieses älteste Gebäude ist im wesentlichen noch erhalten mit dem
hohen Untergeschoß, in welchem das Bier gebraut wurde, und dem hochliegenden,
durch eine Freitreppe zugänglichen Geschoß mit der Wirtsstube. Daneben lag ein
von Bäumen beschatteter Biergarten mit Kegelbahn, an die sich ein Gebäude mit
Scheuer, Stallung und Heuspeicher anschloß. Das Ganze war eine stimmungsvolle,
malerische Anlage.

Der Erbauer Seraphin Franz entstammte einer Haslacher Metzgerfamilie, er war
geboren am 9. August 1774 als Sohn des Metzgers Johann Lukas Franz und seit

93 Neuaufl. 1962, S. 37.

94 Einzelheiten über die Entstehung und die Gestaltung des Gebäudes siehe Die Ortenau 38 (1958), S. 103.

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