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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 204
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der Rückseite des Hauses noch vorhanden, sie besitzt einen plastisch geschnitzten
Adler. Das Gebäude ist heute als Haus des Sattlers Tritschler bekannt und wurde
vor einiger Zeit von dessen Erben an die Stadt Haslach verkauft.

Ein Stück oberhalb stand einmal die Bierbrauerei des Mathäus Lang, des „suren"
(„sauren") Lang, von dem uns Hansjakob in seinem Buch „Wilde Kirschen" im
Kapitel „Valentin der Nagler" 1)5 erzählt, daß er meistens unvergorenes Bier ausschenkte
.

Das Haus des Lang bestand aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Wirtsstube
an der Straße und einem einstöckigen, rückwärtigen Brauereigebäude. Beide Gebäude
sind heute verschwunden. Die massiven Mauern des Wohnhauses stecken
noch in der östlichen Hälfte des späteren Hauses Wilhelm Haiß, heute Möbelhaus
des Schreiners Walter Blessing (Mühlenstraße 7).

Als nächstes Gebäude folgte das ehemalige Gasthaus „Zum Goldenen Löwen".
Ursprünglich stand nur das große Wohnhaus mit dem Wirtslokal an der Straße.
Erbauer war der Bierbrauer Karl Neumayer. Später entstand hinter dem Haus
noch ein Brauhaus und ein zweistöckiges Nebengebäude mit Scheuer, Gaststallung
und einem Tanzsaal im oberen Geschoß, der durch einen Gang mit dem Haupthaus
verbunden war. In diesem Tanzsaal hat der junge Studiosus Hansjakob mit
der jungen Frau des Sattlers Alexander Sandhas getanzt, wie er in seinem Buch
„Aus meiner Studienzeit" 96 schreibt. Dort ist als Anmerkung auf S. 116 und 117
die Geschichte des Gasthauses „Zum Löwen" eingehend beschrieben, worauf hier
hingewiesen werden darf.

Oberhalb des ehemaligen Gasthauses „Zum Löwen" folgte ein zweistöckiges Doppelhaus
, das im Brand-Kataster unter Nr. 202 und 203 eingetragen ist. Als
Erbauer ist angeführt Franz Siefert und Andreas Weber. 1824 wurde es erstmals
eingeschätzt. Dieses Doppelhaus ist deshalb bemerkenswert, weil es schon damals
eine Bauweise vorausgenommen hat, die erst in unserer Zeit als Reihenhaus allgemein
städtebaulich in Anwendung kam.

Der Erbauer, der Zimmermann Franz Siefert, spielt auch bei Hansjakob eine
Rolle. Er ist der Vater des Postsekretärs, der in einem Kapitel des Buches „Wilde
Kirschen" von Hansjakob verewigt wurde. Der Postsekretär Rudolf Siefert wurde
am 12. April 1836 in diesem Hause geboren, und auch später wohnte ein August
Siefert in dem Haus, ein Sohn des Zimmermanns Franz Siefert aus dessen zweiter
Ehe, der den Beruf eines Feilenhauers ausübte und der später langjähriger Ratschreiber
der Stadt geworden war.

An der Ecke des zum Spießacker führenden Weges steht noch ein Haus, das einstmals
eine Wirtschaft mit einer Bierbrauerei war (Haus Mühlenstraße 15). Im
Brand-Kataster wird ein von einem Christian Wernet erbautes Wohnhaus erstmals
1827 erwähnt. 1841 erfolgt durch den Sohn des Erbauers, den Bierbrauer
Carl Wernet, ein Anbau an das Wohnhaus mit Bierbrauerei und Stallung. In

»5 Neuaufl. 1962, S. 37.
»6 Neuaufl. 1966, S. 118.

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