Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 215
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Schmiderer, Jak. Grämer, Mich. Schirrmann, Phil. Götz, Hans Georg Spengler, Caspar
Biesinger, Math. Götz, Hans Georg Gailer, Phil. Wächter, Joh. Zippeis Witwe, Thoma
Bisingers Witwe.

Ausführlich wird berichtet über die berufliche Zusammensetzung und die wirtschaftliche
Situation der Handwerker. In einer Zunft vereinigten sich verschiedenartige
Gewerbe. In den Jahren 1701—1720 gab es in Offenburg 19 Karrcher bzw.
Fuhrleute, 17 Schuhmacher, 17 Schneider, 12 Küfer, 11 Leineweber, 11 Fischer,
10 Weißbäcker, 10 Schreiner, 10 Maurer, 9 Metzger, 8 Hafner, 8 Zimmerleute,
8 Rebleute, 6 Barbierer, 5 Kübler, 4 Hufschmiede, 4 Wagner oder Krummholz
(so das Handwerk treiben), 4 Nagelschmiede, 4 Kürschner, je 3 Seiler, Pastetenbäcker
und Wirte, je 2 Sattler, Hutmacher, Drexler oder Dreher, Färber, Schlosser,
Weißgerber, Rotgerber und je 1 Apotheker, Maler, Kaminfeger, Kupferschmied,
Büchsenmacher und Bader.

Diese 225 berufstätigen Handwerksmeister waren nach ihrer wirtschaftlichen Lage
in drei Klassen eingeteilt: 51 lebten in guten, 96 in mittelmäßigen und 58 in
schlechten Verhältnissen. Ergänzend wird bemerkt, daß „vorgemelte Burgerschaft
von ihren Professionen (Berufen) und Handwerken, weillen bekhannter Ding
auf dem Landt alles mit Handtwerkhern besetzt ist, nicht leben können, sondern
meistentheils aus ihren Gütern sich erhalten müssen. Die übrige 48 Bürger treiben
ihre Profession auß abgang der Mittel nicht, deren auch wenig begüthert sind."
Die 40 Hintersassen, die keine Liegenschaften, „auch sonst weniges Vermögen und
sich allein mit ihrer Handarbeit ernähren müssen", entrichteten wöchentlich 4
Kreuzer Schirmgeld.

Der Haus- und Grundbesitz der Bürger

Im Jahre 1719 waren 356 Häuser und Scheuern, 53 Hofstätten und 32 Gärten
vorhanden; in der Offenburger Gemarkung lagen 387 Jeuch Sommer- und
445 54 Jeuch Brachäcker, ferner 3271 54 Haufen Reben bzw. Rebplätze. Im Besitz
der Bürger (d. h. in diesem Fall der Mitglieder der Handwerkerzünfte) waren
174 Jeuch (62,64 ha) Sommer- und 265 Jeuch (95,40 ha) Brachäcker, ferner
62 Tauen (Morgen) Wiesen und 2136 Haufen (1 Haufen = 12 Ar Reben).
Die Bürgerschaft hatte aber auch in den benachbarten Gemeinden Grundbesitz.
72 Offenburger Herren (d. h. Konstoffler) und Bürger besaßen Güter im Bann
Zell-Weierbach, 100 sowohl im Zeller als auch im Ortenberger Bann. 14 Offenburger
waren in der Zeller, Fessenbacher und Rammersweierer Gemarkung begütert
. Zu diesem Grundbesitz in den benachbarten Winzer-Dörfern gehörten
noch über 800 Haufen Weinberge. 7 Offenburger hatten Güter in Bohlsbach, 9
in Griesheim, 20 in Bühl, 6 in Elgersweier, 19 in Waltersweier und 12 in Weier.
6654 Jeuch Ackerland, 87 Tauen (Morgen) Wiesen und 138 Jeuch oder 165654
Haufen Reben waren im Besitz Offenburger Bürger. Andererseits besaßen Bauern
der Landvogtei im Offenburger Bann 157 Morgen Ackerland, 47 Morgen Wiesen
und 343 Haufen bzw. 28 Morgen Reben.

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