Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 217
(PDF, 52 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0219
Quellennachweis

Generallandesarchiv Karlsruhe: Akten Offenburg-Stadt, Fasz. 216/185: Beschreibung der
Einkünfte und Ausgaben der Stadt Ottenburg in den Jahren 1702—1720. Verzeichnis der
Bürger, ihrer Häuser und Güter, des Viehstandes, der Handwerker und ihre Schätzung.

Literatur

K. S. Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialgeschichtlichen Entwicklung.

K. F. Koehler Verlag, Stuttgart 1950.
K.S.Bader, Die oberdeutsche Reichsstadt im alten Reich. Eßlinger Studien, Band 11 1965.
H. Kellenbenz, Die Wirtschaft der schwäbischen Reichsstädte nach dem Dreißigjährigen

Krieg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, Eßlinger Studien, Band 11 1965.
Fritz Kallenberg, Spätzeit und Ende des Schwäbischen Kreises. Eßlinger Studien, Band 14

1968.

Johann Georg Zuflucht, der letzte Schultheiß
von Kork1

Von Wilhelm Gräßlin

27. November 1796. „Ich kam nicht mehr aus mit dem K. Land-Commißarius und der Will-
stetter lies mich auch sizen. Ich sollte aber alles auf mich nehmen und Tag und Nacht bei
der Hand seyn. Ich kam fast nicht mehr in ein Bett, selten bekam ich Zeit, etwas zu eßen.
Ordonnanzen mußte ich ohne Zahl halten. Bald war kein dürr Holz im Amthof, bald
fehlte es im Magazin, bald an Stroh, kurz die Qualen nahmen gar kein Ende mehr."
30. „Den ganzen Tag mit Hl. Dr. Ruth Arbeit gehabt, auch mit dem General-Staabs-
Quartiermacher im Dorf herumlaufen müßen. Dies war ein böser Mann. Wann man eine
Gefälligkeit haben wollte, kostete es Wein die Fülle. In dem Verbandhaus wollte niemand
mehr bleiben, wegen Eckel. Der Schulmeister und seine Leute hielten aber sich und verpflegten
die Bleßirten. Wenn Bleßirte kamen, so wurden solche zuerst in das Schulhaus
gebracht, daselbst verbunden, und wie solche sich etwas erholt hatten, wurden sie auf
Wägen nach Appenweier geführt, wer ohne Hoffnung war, kam in die Krone, um daselbst
auszumarteln. Die Toden wurden in Strohwägen auf den Gottes Acker geführt, allwo
man der Toten 3 - 4, 10 - 20 auf einmal zuscharrte.

Da nun die Erfordernisse täglich zunahmen und der Hl. Land Commißarius Wezel in Wülste
» nach dem Umfang seines Amtes sich hier um nichts annehmen wollte, so habe ich
meine Noth bei Serenissimo unterthänigst schildern laßen, es kam also am 1. Dezember der
Hl. Rath und Amtschultheis Schöne von Lichtenau in der Qualität eines Ober-Land-
Commißarii dahier an, in welcher Eigenschaft derselbe von des Hl. Erzherzog Karls K. H.
ebenfalls bestätigt war. Von dem Tage an mußte alles an ihn gefordert werden, da er
nun anfieng, alle Requisiten auf das ganze Amt zu repartiren, so hatte er auch bald bei
denen übrigen Ortsvorgesetzten die Gunst verlohren. Hatte ich vorher den Hl. Amtschultheis
Wezel um Wagen gebeten, so antwortete er, er brauche sie selbst, jetzt aber repartirte
Hl. Schöne alles auf das Amt."

1 Den Anfang siehe „Die Ortenau", 49. Bd. 1969.

217


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0219