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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 229
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0231
wurde auf Antrag der Regierung in Rastatt die Rheininsel Böcklinsau jenseits des
Talwegs, „l'Isle de Boeckelere" zum Abhauen der zu Tausenden benötigten Faschinen
für die Befestigung der Straße und der neuen Brücken freigegeben und
auch die Kiesentnahme gestattet. Im Gebiet von Kehl-Sundheim waren drei
Brücken, und von dort bis zur Altenheimer Brücke insgesamt noch fünf, darunter
eine Hauptbrücke, sowie zwei Dolen in Maurer- und Zimmerarbeit zu erstellen.
Auf Antrag der Kommissare lieferten das Oberamt Lahr 30 Klafter Mauersteine
und das Oberamt Mahlberg 80 Klafter Mauersteine, die von den Riedgemeinden
zugeführt wurden. Hierbei beteiligte sich auch die nassauische Gemeinde Altenheim
. Am 10. Januar 1770 konnten die Kommissare der Regierung berichten, daß
die Straße bis an den Sundheimer Bann neu gemacht, alles ausgeräumt und der
Boden so verzogen sei, daß über die Gräben neue Brücken angelegt werden könnten
. Zum Überführen der Straße mit Kies wurden die Untertanen der Gemeinden
Schutterwald, Höfen, Langhurst und Müllen verpflichtet. Von dem Oberamt
Mahlberg mußte hingegen festgestellt werden, „daß bisher an den Straßen nicht
eine Schaufel angelegt oder eine Fuhr getan worden". Da die Arbeiten auf den
Stiftshöfen nach der Konferenz in Schuttern von Dyhlin, ohne die Antworten
Straßburgs abzuwarten, angefangen worden waren, brachten doch mit Schreiben
vom 5. Februar 1770 an den Markgrafen August Georg der regierende Stättmeister
Freiherr von Gail und der regierende Ammeister Engelmann das Befremden
des Stadtregiments zum Ausdruck. Sie wiesen darauf hin, daß sie als
Bannherren der Höfe zu der Konferenz in Schuttern nicht eingeladen worden
waren, die neue Landstraße nun den Hörder Bann durchschneide und ihnen davon
nicht Nachricht zugekommen sei. Da jedoch die Straße wegen der Durchfahrt
Marie Antoinettes gebaut werden mußte, konnte der Magistrat keine weiteren
Einwendungen machen.

Dem Februarbericht Dyhlins an die Regierung ist zu entnehmen, daß an dem Weg
nach Schuttern fleißig gearbeitet, die Unditzbrücke bei Kürzell unter der Aufsicht
von Schultheiß Baß von Ottenheim gebaut und die Straße bis Dundenheim in
Stand gebracht worden sei.

Eine Überkiesung in den beiden Abschnitten, wo die Handwerker am Bau der
Brücken beschäftigt werden konnten, wurde erst an den trockenen Tagen im März
und April 1770 möglich. In den Berichten der Kommissare an die Regierung wird
vorgeschlagen, den Fuhrleuten wegen der hohen Futterkosten für je ein Klafter
4V> oder 5 Gulden zu bezahlen und anzuordnen, daß der Vogt des Gerichts
Ortenberg den von ihm gedingten Bauern von Goldscheuer den schuldigen Fuhrlohn
bezahlen solle. Bezüglich der Arbeiten an der Straße und Brücke bei Schuttern
zeigte Schultheiß Laible an, daß er bereits 28 000 Faschinen von Tannenreis eingelegt
habe und noch 6000 erforderlich seien. Er bat daher an 17. März, daß die
vier Gemeinden durch die Mithilfe der Nachbarorte entlastet werden möchten.
Nach Verhandlungen mit dem Sekretär Stoll in Allmannsweier beteiligten sich
dann auch die Orte der Ortenauer Ritterschaft an den Kiesfuhren im Gebiet von
Schuttern. Auf der mit Kies überführten Straße mußten die Geleise von Zeit zu
Zeit verzogen werden. Da die Gemeinden im Oberamt Mahlberg es wohl wegen

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