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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 242
(PDF, 52 MB)
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Besprechungen und Hinweise

Oberrheinische Studien, Band I. Herausgegeben von Alfons Schäfer im Auftrag der
Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e. V. in Karlsruhe 1970.
Druck: Druckerei Esser, Bretten.

In seinem Vorwort unterrichtet der Herausgeber den Leser über Sinn und Zweck der
Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein. In dieser Gemeinschaft
schlössen sich im Jahre 1960 Historiker und Landeskundler aus Baden-Württemberg, dem
Elsaß und der Pfalz zusammen. Ihr Gründer ist der derzeitige Leiter des Generallandesarchivs
Karlsruhe, Oberstaatsarchivdirektor Dr. G. Haselier. Seit 1965 steht Staatsarchivdirektor
Dr. A. Schäfer an ihrer Spitze. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, den oberrheinischen
Raum zwischen Straßburg und Worms links und rechts des Stromes zu erforschen.
Über 100 Vorträge sind seit der Gründung gehalten worden. Dreizehn davon wurden
im Jahresband 117 der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins (1969) veröffentlicht.
Nun hat sie A. Schäfer in einem Sonderband herausgegeben, der den Titel „Oberrheinische
Studien" trägt. Sie behandeln grundlegende Themen zur früh- und hochmittelalterlichen
Geschichte der oberrheinischen Landschaft.

In dem 1. Beitrag „Die Oberrheinlande in der Römerzeit" schildert O. Roller die Entwicklung
in der Zeit von der Eroberung Galliens durch Cäsar bis zum Ende der Römerherrschaft
. Die Ausführungen sind in die Kapitel „Bevölkerungsgeschichte, Entwicklung
der römischen Verwaltung, Siedlungsgeschichte, Verkehr und Wirtschaft" gegliedert und
schließen mit der Frage der Kontinuität von der Spätantike zum Mittelalter. Dieses Problem
behandelt auch W. Kleiber in seiner Abhandlung „Frühgeschichte am unteren Neckar
nach dem Zeugnis der Sprachforschung". Er bedient sich hauptsächlich philologischer Methoden
und fragt nach sprachlichen Indizien, die für eine gewisse Bevölkerungskontinuität
am nördlichen Oberrhein zwischen Weinheim und Wiesloch, also im ehemaligen Lobden-
gau, ins Feld geführt werden können. Es handelt sich um vor- und frühgermanische Ortsnamen
, besonders aber um Gewässernamen. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß
das wirtschaftliche und militärische Schwergewicht der römischen Macht nicht am Oberrhein
und an der Donau, sondern an Mosel, Mittel- und Niederrhein lag. Siedlungsgeschichte
ist auch das Thema des ersten der vier Beiträge, die sich auf das Elsaß beziehen:
„Zur Besiedlung des Nordelsaß zwischen Zorn und Lauter im frühen Mittelalter" von
Eugen Reinhard. Das genannte Gebiet wurde durch den Hagenauer Forst zum Grenzbereich
zwischen dem fränkisch-pfälzischen und alemannischen Volkstum. Der Verfasser
geht von der geologischen Beschaffenheit aus, wendet sich dann den Fundplätzen der
Jungsteinzeit zu. Besondere Aufmerksamkeit schenkt er den Funden aus der Merowinger-
und Karolingerzeit, um dann an Hand der Ortsnamenforschung den Gang der Besiedlung
darzulegen. Bei den urkundlichen Erstnennungen handelt es sich besonders um Urkunden
der Klöster Weißenburg, Lorsch, Hönau und Seltz.

Verwaltungsgeschichte ist Gegenstand der folgenden zwei Abhandlungen. A. M. Burg behandelt
das Thema „Das elsässische Herzogtum", bemerkt einleitend, daß die Quellen
nicht reichlich fließen, und betont, daß das Elsaß in römischer Zeit in zwei Verwaltungseinheiten
und zwei kirchliche Bezirke (Straßburg und Basel) aufgeteilt war und daß der
Raum seit der Völkerwanderung auch bevölkerungsmäßig (galloromanisch, alemannisch
und fränkisch) gespalten war. Die Herzöge schufen die politische Einheit, die durch die

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