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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 246
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0248
(Hafner, Fayence), aber auch durch die Fülle der Archivalien, durch literarische und
künstlerische Vereinigungen Anregungen und Werkstoff.

Eine der üblichen Sammelbesprechungen vorzulegen verbietet hier der begrenzte Raum.
Eine nach Sachgebiet, Person und Ort angelegte Überschau über das „Geroldsecker Land"
sei angekündigt: sie erst vermag den Reichtum des Gebotenen der Heimatforschung und
der Wissenschaft vorzulegen. — Auf das Sonderheft 70/71 sei das Folgende eingeschränkt
. Wir hoffen und wünschen, in dieser Zeit des Umbruchs, es sei kein Abschluß,
sondern nur Fortführung des Bewährten!

Diesmal hat der „Landrat" — betonen wir dies ehrwürdige, höchste Sachlichkeit beinhaltende
Wort, das begrifflich als Selbstverwaltungskörperschaft schon 1863 auftritt, und
zugleich das bestimmende der, das ja nicht einen beliebigen meint — die bisher übliche
Jahreschronik zu einem Bericht über 25 Jahre (die zugleich 15 Jahre der eigenen Verantwortung
in sich schließen) erweitert, 1945—1970, eine Zeit der Erhaltung, aber vielmehr
auch des Aufbaues, der Leistung. So gesehen werden die farbige Wiedergabe der
Wappen der 42 Gemeinden des Landkreises, die Beiträge über die Heimatkunde zum
Gebrauch der Grundschule, die weiterausgreifenden Abhandlungen über die Ortsbildverschönerung
in Südbaden, die zur Verfassungsgeschichte im Raum Lahr, die zum vorderösterreichischen
Breisgau, endlich die Wanderungen in unserer Heimat zum Leitwerk durch
den Landkreis und binden das Gestern mit dem Heute und Morgen. Bemerkungen und
kürzere Abschnitte sind der Ortsgeschichte oder einzelnen Persönlichkeiten (z. B. General
Johann Ernst Krieg) gewidmet. Sie vervollständigen den durch 12 Jahrgänge gesicherten
Gang im Landkreis, erschließen Kulturgeschichtliches, etwa über die Brunnen, die Gastwirtschaften
im Mittelalter, die Kunstgeschichte (Kippenheimer Altartafeln aus der Schon-
gauer Schule. Barocke Altargeräte . . .), über die Kirchengeschichte (700 Jahre Schuttertal
. . . Straßburger Konvent der Dominikaner), die runde Zahl schöner Literaturzeugnisse.
Über Hausbau in Stadt und Land gibt es diesmal keinen eigentlichen Beitrag, aber viele
Bilder ergänzen Früheres und grundsäztlich Gesagtes und Gelehrtes. Dankbar empfunden
wird, was sonst nur wenig beachtet ist, das Theaterspiel auf dem Land, Lahrer Marionettenspiele
, vor allem der Weg vom Handwerk zum Großbetrieb, vom Handwerker zum
Industrieherrn. Nicht übergangen seien die Rückerinnerungen an Kanada und Rourkela,
die Abhandlung über Louis Pasteur als Porträtist.
Wer aber steht hinter dem „Geroldsecker Land"?

Der Landrat Dr. Georg Wimmer, der vom 1. Jahrgang an dieses Werk leitet und betreut,
selber Berater und tätiger Mitarbeiter, der Jahrgang für Jahrgang die Chronik seines
Landkreises vorlegt.

Der Herausgeber Friedrich Roth, dem nun der Nachruf gehalten werden muß: sein Leben,
1897—1970.

Von Geburt Heidelberger, dem Geschlecht einer alten Kirchenbauerfamilie auf dem Dils-
berg über dem Neckartal angehörig, vom Lebensweg und der Dichtungsgestaltung her
doch ein Lahrer geworden (schon 1911 und dann wieder seit etwa 1945). Ein Dichter,
vielmehr Dramatiker, Lehrer von Berufs wegen für wenige Jahre, aber doch wieder ein
Lehrer im höheren Sinn, ein Heimatgetreuer.

Notwendigerweise war ihm durch das Erlebnis des ersten Weltkrieges und seines Nachwirkens
die Pfalz zum Ausgangspunkt dichterischer Betätigung geworden (Lichtkreis,
1929), darauf bald das realistische ländliche Drama (Der Usmüller, 1930), das Drama
(Ich suche die Erde, 1932). An den Oberrhein führt uns das Drama (Markgraf Ludwig
Wilhelm von Baden, der Türkenlouis, 1936), in die Weite des Kaisertums und Italiens
(Der Verwandler der Welt, 1935), der Rückblick auf Gefangenschaft 1916 (Der Aufstand
in Sibirien, 1939), später die Romandichtung (Und die Sterne leuchten doch, 1953), die

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