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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 256
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0258
„Graueisbaum — heute und gestern." Ein Heimatbuch, herausgegeben von der Gemeindeverwaltung
. Verlag Konkordia AG für Druck und Verlag, Bühl/Baden.
Durch Ludwig Lauppes geschichtlichen Aufsatz „Das Rheindörflein Graueisbaum" („Die
Ortenau" 1966) veranlaßt, schlug der Zweigverein Kehl — Hanauerland der Gemeinde
Graueisbaum vor, in einem Büchlein Gegenwart und Vergangenheit dieses ehemaligen
Fährortes für Gegenwart und Zukunft festzuhalten. Ursprünglich nur als Sonderdruck des
Aufsatzes geplant, ist nun ein — auch in Aufmachung und Bebilderung — ansprechendes
Heimatbüchlein geworden: ein ergänzender Bericht von Fritz Pfeifer, Muckenschopf,
zeichnet die Entwicklung des Korbmacherdorfes zur neuen gewerbereichen Gemeinde,
welche schon mehr Einpendler als einheimische Beschäftigte zählt. Pfarrer Steger, Lichtenau
, berichtet über Graueisbaums kirchliches Leben in alter und neuer Zeit. Aus Kind-
heits- und Ferienerinnerungen heraus beleuchtet Theodora Schempp, Freiburg, die früheren
Lebensverhältnisse im Dörflein. In schöner, aufgelockerter Sprache versteht es die Verfasserin
, das Leben im Dorfe, dessen Bewohner bescheiden von Fischerei und Landwirtschaft
lebten, darzustellen, wobei deutlich wird, welch tiefgreifenden Wandel in Struktur
und Lebensstil dieses Dorf in wenigen Jahrzehnten erlebt hat. Die nüchterne Sprache und
Darstellung des Geschichtsschreibers erfuhr in diesem Büchlein Ergänzung und Abrundung,
die jeden anzusprechen vermag. W. Mechler

Phil. Harden-Rauch, Die Ettenheimer Stadtpfarrkirche „St. Bartholomäus". Ein Beitrag
zu ihrer Geschichte und ihrer Würdigung. 2., vermehrte Auflage. Druck und Verlag Franz
X. Stückle, Ettenheim 1969.

Die Stadt Ettenheim, eine Gründung des elsässischen Herzogsgeschlechts der Ettichonen
und von etwa 1100 bis 1803 unter der Botmäßigkeit der Straßburger Bischöfe, darf auf
ihre Pfarrkirche stolz sein. Auf einem Bergvorsprung, weithin sichtbar gelegen, beherrscht
sie majestätisch das Stadtbild. Nach einer durchgreifenden Renovierung erschien im Jahre
1959 diese Festschrift. Der Abschluß weiterer Erneuerungsarbeiten und baulicher Veränderungen
im Innern des Gotteshauses war Anlaß zu der vorliegenden zweiten, vermehrten
Auflage. Wenn der Verfasser in seinem Geleitwort erklärt, er wolle neben der
Würdigung der Pfarrkirche auch ein Stück Heimat- und Zeitgeschichte geben, so ist er dieser
Aufgabe in vortrefflicher Weise gerecht geworden.

Im 1. Kapitel berichtet er über die Geschichte der Kirche. Der erste Bau, die Basilika
„Sancta Maria", stand innerhalb der Stadtmauer und war im Dreißigjährigen Krieg zerstört
worden. Der zweite erstand 1660 auf dem Friedhofgelände und trug den Namen
„St. Bartholomäus". 1768—1782 wurde die stattliche Barockkirche auf dem Bergvorsprung
erbaut. Die Baugeschichte nimmt in der Darstellung den breitesten Raum ein. Der Verfasser
schildert die Schwierigkeiten, die sich aus der Baupflicht der Abtei Ettenheimmünster
ergaben, und befaßt sich ausführlich mit den Baumeistern und Künstlern, die dem Innern
das prachtvolle Gepräge gaben. Einige dieser Namen sind jedem, der sich mit der Kunstgeschichte
unserer Heimat im 18. Jahrhundert beschäftigt hat, wohlvertraut. Acht Jahre
nach der vom Straßburger Weihbischof vorgenommenen Konsekration, als Ettenheim
bischöfliche Residenz wurde, erfolgte für den aus Straßburg geflüchteten Kardinal Rohan
und dessen Begleitung über der Sakristei der Einbau einer Kapelle. Das barockfeindliche
19. Jahrhundert gefährdete die innere Ausstattung. Größeres Unheil konnte glücklicherweise
abgewendet werden. Das äußere und innere Bild, das die Pfarrkirche nach den
letzten Renovierungsarbeiten bietet, und das wiederhergestellte Sextett des Glockengeläutes
sind Gegenstand der letzten Kapitel.

Die durch stilistische Sorgfalt ansprechende Darstellung fußt auf gründlicher Forschungsarbeit
. Die wichtigste Quelle, die Tagebücher des Ettenheimer Bürgers und Chirurgen
Johann Conrad Machleid (1708—1794), werden laufend zitiert. Zahlreiche Bildtafeln
erhöhen den Wert des schönen Heimatbüchleins. Es hat die rückhaltlose Anerkennung verdient
, die ihm der vor wenigen Jahren verstorbene Konservator der kirchlichen Bau-

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