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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0012
Zum 80. Geburtstag von
Univ.-Professor Dr. Otto Basler

Von Otto Kähni

Am 8. Mai dieses Jahres vollendete unser Mitglied Univ.-Prof. Dr. Basler in Freiburg-
Littenweiler das 80. Lebensjahr. Das ist Anlaß, Leben und Wirken des Gelehrten zu
würdigen.

Die Basler sind ein alteingesessenes Zell-Weierbacher Geschlecht, das wohl in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts aus der Gegend von Basel zugewandert ist. Der Urgroßvater
des Jubilars, Franz Josef Basler, wirkte als Lehrer in Zell-Weierbach und als Organist
in der Pfarrei Weingarten. Der Großvater Josef Emanuel lebte als Ökonom auf dem
Rieshof in Fessenbach, machte sich um den badischen Obstbau und die Einrichtung der
Winterschulen im Kreis Offenburg verdient und trat als liberaler Politiker hervor. Der
Vater des Jubilars besuchte das Offenburger Gymnasium, wandte sich dem kaufmännischen
Beruf zu, lebte einige Zeit in der Schweiz (Yverdon am Neuenburger See) und ließ sich
in Kitzingen a. M. nieder. In dem Frankenstädtchen wurde der Jubilar am 8. Mai 1892
geboren. Seine Jugend verbrachte er in Dresden, wo er das berühmte Wettiner Gymnasium
besuchte. Sein Studium (Deutsch, Französisch, Englisch, Geschichte und Volkskunde) auf den
Universitäten Freiburg i. Br. und Leipzig wurde durch den ersten Weltkrieg unterbrochen.
1919 legte er die Staatsprüfung ab, 1920 promovierte er in Leipzig zum Dr. phil.
Zunächst widmete er sich der Bibliothekswissenschaft und war bis 1925 an der Universitäts
-Bibliothek Freiburg tätig. 1926—1936 wirkte er an der Deutschen Heeresbücherei in
Berlin, zuletzt als stellvertretender Direktor. 1936—1945 leitete er die Bayerische Armeebibliothek
in München und lehrte 1944—1947 an der Universität München, dann als Professor
der deutschen Philologie und Volkskunde und war Dekan der Philosophischen
Fakultät. 1958 wurde er auf eigenen Wunsch emeritiert. Es zog ihn in die Heimat seiner
Väter, wo er sich in Zell-Riedle ein Heim baute und mit seiner Gattin dorthin übersiedelte
. Er setzte sich jedoch nicht zur Ruhe, sondern hielt als Honorarprofessor an der
Universität Freiburg Vorlesungen und Übungen, in denen er mit besonderer Vorliebe
Sprache, Literatur und Volkskunde des südwestdeutschen Raumes behandelte.
Dr. Baslers Forschungsbereiche umspannen die gesamte germanische Philologie, vorab die
deutsche, bayerische und badische Volkskunde. Sein rastloses Schaffen trug reiche Früchte;
nur die wichtigsten Werke seien genannt. In fünfzig Jahre langer Arbeit führte er das
von dem Freiburger Gelehrten Hans Schulz (gefallen 1916) begonnene Deutsche Fremdwörterbuch
weiter, vertiefte den historischen Teil und durchforschte das deutsche Schrifttum
durch die zwölf Jahrhunderte seiner Uberlieferung und machte es zu einer einzigartigen
Quelle für Wortgeschichte. Dann bearbeitete er mehrere Duden-Ausgaben der
Rechtschreibung, der Grammatik und Stillehre. Weiteste Verbreitung fand ein kleines

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