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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0039
strahlt. Heimatforschung und Heimatschutz bedürfen des aufgeschlossenen und empfänglichen
Menschen als Voraussetzung ihrer Arbeit. Durch Belehrung und Beispiel können
einsatzfreudige Heimatforscher und Heimatvereine in vielen Menschen Sinn und Bereitschaft
für den Gedanken der heimatlichen Natur und Kultur wecken. Heimatpflege muß
in jenen Bereichen wurzeln, wo Begriffe wie Heimat und Mensch noch nicht ihres seelischen
Inhalts beraubt sind. Ausgangspunkte für die Heimatarbeit sind daher am ehesten
auf dem Lande und in der kleinen Stadt zu suchen. Denn hier liegen die Wurzeln, die
den Stamm unseres Volkstums nähren und halten, jenen Stamm, der seine Äste auch über
die Asphaltstraßen unserer unruhigen Großstädte mit ihrem hektischen Lebenstempo ausbreitet
.

Derjenige Heimatforscher, der sich über sein engeres Arbeitsfeld hinaus kraftvoll für
seine Heimat einsetzt, wird es nicht leicht haben. Er muß nicht nur gegen eine Mauer
von Unvernunft und Indolenz ankämpfen, er hat auch meist die den „Fortschritt" finanzierende
Wirtschaft gegen sich. Aber der organisierten Zerstörung muß die organisierte
Abwehr entgegengesetzt werden. Letztere wird, da sie sich ohne öffentliche Mittel nur
sehr schwer durchzusetzen vermag, notgedrungen bescheiden sein müssen.

Probleme der Archäologie

Von Josef Naudascher

Aus der Sammelleidenschaft und der Liebe zur Heimatkunde wurden vor etwa 150 Jahren
die ersten Schritte zur Archäologie getan. Es waren Laien aus allen Ständen und Berufen,
deren Tatendrang der Entdeckung von Bodenaltertümern galten. Sie wurden mehrfach
als Schatzgräber verhöhnt und wären kaum ernst genommen worden, hätten sie nicht zur
Intelligenz jenes Jahrhunderts gezählt. Aus dieser Sammelleidenschaft entstanden mehr
und mehr archäologische Regeln, die zum Teil längst überholt sind, auf denen aber eine
Wissenschaft erwuchs. Bereits in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte
sich dann eine Provinzialarchäologie, aus der um die Jahrhundertwende die klassische
Archäologie hervorging. Sie wurde durch Lehrstühle an den Universitäten in den Rang
der Wissenschaften erhoben.

Die Basis dieser Wissenschaft bildeten ursprünglich die Geschichts- und Altertumsvereine,
die schließlich ihre beschränkte Funktion an die Ämter für Ur- und Frühgeschichte bzw.
an die Staatl. Denkmalämter abgaben. Einer dieser Geschichtsvereine war der Historische
Verein für Mittelbaden, der bereits in seinen Satzungen des Gründungsjahres 1910 die
Denkmalpflege fest verankert hatte. Dort heißt es im § 1: „Der Historische Verein hat
den Zweck, die Geschichte und die Kunst- und Altertumsdenkmale zu pflegen und dadurch
zur Weckung und Förderung der Heimatliebe beizutragen. Er unternimmt Ausgrabungen,
erstrebt die Erhaltung und Wiederherstellung gefährdeter Kunst- und Altertumsdenkmäler
und veranstaltet Besprechungen, Vorträge und Ausflüge seiner Mitglieder. Über den Aufstellungsort
der Funde entscheidet der Ausschuß. Innerhalb des Fundgebietes bestehende
Museen, welche für eine sachgemäße Aufstellung und Aufbewahrung von Fundstücken
Gewähr leisten, sollen in erster Linie berücksichtigt werden." Hieraus geht hervor, daß
sich der Historische Verein für die Denkmalspflege verantwortlich fühlte. Die Zusammen-

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