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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0110
Messe lesen. Die Gemeinde hat das Präsentationsrecht. Auch nach der Pfarrwer-
dung blieb die Kaplanei bestehen13.

Für Bühl wird man zwei spätmittelalterliche Pfründen annehmen. Die St.-Katharinen
- oder St.-Margarethen-Pfründe auf dem entsprechenden Altar wird man als
eine Einheit ansehen müssen, wenn auch beide Bezeichnungen vorkommen14. Diese
Pfründe wurde wahrscheinlich durch die Windecker bei oder kurz nach der Pfarr-
werdung Bühls15 gestiftet und 1651 zur Besserung der Pfarrkompetenz dieser
einverleibt16. Die zweite Kaplanei war die des Altares Hl. Kreuz. Sie wird erst
1579 greifbar17, ihre Gefälle werden aber nochl702 erneuertls. Von ihr wissen wir
nur, daß die Markgrafen von Baden das Patronatsrecht besaßen17.
Der Raum von Lahr-Burgheim erfuhr am Ende des 15. Jahrhunderts dadurch
eine Umwandlung, daß der Pfarrsitz von Burgheim nach Lahr in die dortige Stiftskirche
wechselte19. An dieser Burgheimer Kirche existierte eine Kaplanei, gestiftet
im 15. Jahrhundert durch Bürger und Rat der Stadt Lahr, deren Inhaber drei
Messen pro Woche zu lesen hatte20. Von den Kaplaneigefällen gibt es noch im
18./19. Jahrhundert Spuren21. Bleiben wir im Bereich Lahrs, so ist eine Kaplanei-
stiftungsurkunde von 1349. III. 2 erhalten22. Walther von Geroldseck stiftet auf
den Altar Drei Könige, Peter und Paul im Neuen Spital zu Lahr eine Priesterpfründe
. Dies geschieht zur Mehrung des Gottesdienstes und zu seinem, sowie
seiner Vor- und Nachfahren Seelenheil. Der Kaplan muß täglich eine Messe lesen
und hat keine seelsorgerlichen Pflichten. Die Geroldsecker sind Patronatsherren
und präsentieren die Kapläne. In jenem Spital scheinen im Mittelalter noch zwei
weitere Kaplaneien bestanden zu haben, denn 1518 sind dem Stift zu Lahr außerdem
die beiden Kaplaneien im Spital zu Lahr „eine vff vnser lieben frauwen vndt
sannt Anthonien, die andder sannt Nicolaus vndt Sannt Erhardts altarien"23
inkorporiert. Gesicherten Boden finden wir wieder im Stiftungsbrief der Predigerpfründe
in Lahr aus dem Jahre 1497. V. 14 24. Im Zusammenhang mit der Bruderschaft
ULF der Schuhmacher und Gerber stiften diese eine Pfründe, deren
Inhaber jeden Sonn- und Feiertag von 11—12 Uhr, jeweils am Montag, Mittwoch
und Freitag im Advent und in der Fastenzeit und vor dem Amt an den drei
großen Bruderschaftsfesten predigen soll. Das Präsentationsrecht hat die Bruderschaft
selbst.

13 Vgl. GLA 229/199 und 203.

14 1376. IV. 16 Pfarrarchiv Ottersweier, Urkunde Nr. 3 und GLA 229/82050 f. 5, sowie 1398. Vit. 16
(GLA 37/145) als St. Katharina und 1579 (GLA 229/82076) sowie 1651 (GLA 229/15224) als St.
Margaretha.

15 Vgl. K. Reinfried, Die Stadt- und Pfarrgemeinde Bühl, in FDA 11 (1877), S. 100; D. Kaufs, Pfarrorganisation
, S. 172—174.

1« GLA 229/15224.

17 GLA 229/82076.

18 GLA 229/15348.

18 Vgl. D. KaufS, Pfarrorganisation, S. 176.

20 W. Knausenberger, Burgheim, „das interessanteste Dorf der Mortenau", in: Ortenau 44 (1964), S 58, 60, 69.

21 GLA 229/95453—454, GLA 229/16075.

22 GLA 27/68.

23 GLA 211/522 f. 5 und 7.

24 GLA 211/523 f. 3—6; gedruckt in: ZGO 18 (1865), S. 10/11.

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