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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0115
Straßburger Generalvikar79 über die Konsekration eines Altares „in honore beate
Marie virginis et omnium sanctorum" und verkündet für alle, die den Altar beschenken
oder dort beten, einen Ablaß von 40 Tagen. 1453. XII. 13 ist dann ausdrücklich80
von der „pfrund der capellanie zu Oberwilre" die Rede, die wir dem
Marienaltar zuschreiben können, denn die Schenkungen dienten wohl einer
Pfründe, die auf diesem Altar errichtet worden war.

Für Offenburg lassen bis jetzt noch mangelnde Urkundenbelege, die durch die
Sichtung der Materialien im Stadtarchiv ergänzt werden können, nur weniges
erkennen. Gesichert scheinen nach der Literatur81 folgende Kaplaneien: Die älteste
dürfte die Hl.-Kreuz-Pfründe sein, die kurz vor 1400 neu fundiert wurde. Sie
wird wohl auch identisch sein mit jener Frühmeßstiftung, die allgemein 1266 als
bestehend angesehen wird. Daneben existierte sicher ein Marienalter mit einer
Pfründe, deren Kaplan Bertold von Straßburg 1369. XII. 30 genannt wird82.
Neben diesen beiden scheint noch eine Katharinapfründe bestanden zu haben,
die 1473. I. 15 eindeutig in die Kirche von Offenburg lociert und deren Kaplan
genannt wird83. Kollator dieser Pfründe ist der Offenburger Pfarrer. Eine zweite
Katharinapfründe, deren Stiftung 1359. VIII. 6 bestätigt wurde84, gehört eindeutig
in das Spital. Dem Altarpatrozinium nach ist dieser Spitalpfründe auch
jener Johannes dictus Spörlin von 1410. IX. 1085 zuzuordnen. Ob der Fronleichnamsaltar
eine Kaplanei aufgenommen hatte, muß vorerst offenbleiben. Was
aber als viertes für Offenburg sicher feststeht, ist eine Prädikaturpfründe, die
1545 86 und 155587 ausgemacht werden kann. 1582 ist diese Kaplanei vakant; sie
sollte „zu fortpflanzung Christlicher Catholischer Religion und Lehre mit einer
anderen qualifizierten Person"88 besetzt werden, einem Doktor der Hl. Schrift
Laurentius Ulmer. Alle diese Kaplaneien und die Prädikatur sind von der Stadt
zu besetzen; man überlegte aber schon 1555, ob man nicht die geringen Pfründen
der Kaplaneien zur Finanzierung eines Priesters zusammenlegen sollte, der dem
Pfarrer wirklich in der Seelsorge helfen könnte89.

Die Pfarrei Ottersdorf beruht in ihren Anfängen auf einer Kaplaneistiftung aus
dem Jahre 1371. XL 2790. Aber erst im Jahre 1413. VI. 2491 wurde Ottersdorf

79 GLA 37/177.

80 GLA 29/2.

81 "W. Weiß, Geschichte des Dekanates und der Dekane des Rural- oder Landkapitels Offenburg. Heft II.
Offenburg 1892, S. 92; O. Kähni, Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt. Offenburg 1951,
S. 85; ders., Kirchliches und religiöses Leben im mittelalterlichen Offenburg, in; Die Ortenau 29 (1949),
S. 141—165, hier S. 158/159; G. Vetter, Die Pfarreien der früheren Gottswaldorte bis zum Ende des
14. Jahrhunderts. Offenburg 1935, S. 18—20.

82 GLA 30/100.

83 GLA 33/10.

84 Erzbischöfliches Archiv Freiburg UH 141 a.

85 GLA 30/113.
8« GLA 216/228.

87 GLA 216/226.

88 GLA 216/228.

89 GLA 216/226.

90 GLA 37 /187.

91 GLA 37 /187.

8 Ortenau 1972

113


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