Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0116
pfarrlich von Selz getrennt. Die Frühmesse muß weiterbestanden haben, denn sie
wird 1415. I.292 erwähnt. Dann wurde von Ottersdorf aus kirchlich im Jahre
1424 eine Frühmesse in die St.-Nazarius-Kapelle in Wintersdorf gestiftet93. Der
Markgraf von Baden und Bürger von Wintersdorf fundierten diese Kaplanei,
deren Kaplan dreimal jede Woche gegen Aufgang der Sonne eine hl. Messe auf
dem Altar des hl. Nazarius für das Heil der Stifter und deren Nachfahren zu
zelebrieren hatte. Darüber hinaus mußte der Kaplan an Sonntagen und Marienfeiertagen
dem Vicarius perpetuus in Ottersdorf „divina celebranti quoad Missas
decantandas" Hilfe leisten.

Ottersweier als zweiter Herrschaftsmittelpunkt der Windecker weist an seiner
Pfarrkirche drei mittelalterliche Nebenbenefizien auf: Die älteste Pfründe ist wohl
das Marienbenefizium, von den Windeckern schon im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts
gestiftet94 und als solches 135395 und 1364. XL 696 benannt. 1368. IV. 22
stiftete Bruno von Windeck zu seinem, der Eltern und ihrer Vorfahren Seelenheil
auf den Altar St. Nikolaus eine Priesterpfründe97. Der Kaplan soll seine Messe
jeden Tag nach dem Offertorium des öffentlichen Gottesdienstes beginnen. Diese
Pfründe findet sich 1371. XII. 9 nochmals98 erwähnt. Die Marien- und die Nikolauspfründe
wurden 1519 zusammengelegt99, nachdem noch 1489. XI. 10 die Ma-
rienkaplanei durch den Kirchherr von Ottersweier eine Zustiftung erfahren
hatte100. Ein Einkünfteverzeichnis dieser zusammengelegten Pfründe ist aus dem
Jahre 1521 101 erhalten. Schließlich fundierte der Ottersweierer Leutpriester Heinrich
Furer im Jahre 1457 die St.-Michaels-Pf ründe102. Der Plan zu dieser Stiftung
ist seit 1449 ersichtlich103. Das Michaelsbenefizium wurde zu Lob und Ehre Gottes
, Mariens und aller Heiligen, zum Trost aller gläubigen Seelen und zur Mehrung
des Gottesdienstes gestiftet. Der Kaplan zelebrierte täglich die hl. Messe und
war verpflichtet, dem Pfarr-Rektor in allen priesterlichen Verrichtungen zu helfen.
Das materielle Leben dieser Michaelskaplanei ist anhand vieler Gültbriefe104 zu
verfolgen. Der Pfarrer und seine drei, beziehungsweise zwei Kapläne, geeint im
gemeinsamen feierlichen Gottesdienst und im Wahrnehmen der Jahrzeitstiftungen
105, werden schließlich Präsenz genanntloc.

92 GLA 37 /187.

93 GLA 229/81926 f. 7.

94 Vgl. die Erwähnung Brunos von Windeck als Priester für den aus einer Windeck'schen Stiftung stammenden
Altar in Ottersweier aus dem Jahre 1336. III. 25 (GLA 37/188).

95 GLA 33/64.

96 GLA 37/188.

»7 FDA 15 (1882), S. 78—80.
»8 GLA 37/189.

99 Pfarrarchiv Ottersweier, Urkunde Nr. 25.
»00 GLA 37/188.

101 GLA 229/82048.

102 FDA 15 (1882), S. 82/83.

103 GLA 229/82049.
1*4 GLA 229/82049.
W>5 GLA 229/82050.

106 Ebenda, ein „Protocoll aller und jeder gefell an die presentz jarziit der Kirchen Ottersweier".

114


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0116