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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0119
beiden Pfründen entsprachen: Sieben Vertreter der Gemeinde hatten 1320. VI. 5
mit Einwilligung des Stadt- und Patronatsherren, des Markgrafen von Baden, und
des Pfarrers von Steinbach eine Priesterpfründe auf den neuerrichteten Marienaltar
gestiftet136. Dies geschah, um den Kult zu mehren sowie zum Heil der Stifter
, ihrer Vorfahren, Nachfahren und Erben. Der Kaplan zelebriert täglich seine
Messe und ist beim anderen Gottesdienst anwesend. Nur in Notfällen hat er den
Pfarrer bei der Seelsorge zu unterstützen. Noch aus dem 16. Jahrhundert existiert
ein Zins- und Gefälleverzeichnis dieser Kaplanei137. Die Zweitälteste Pfründe ist
die St.-Katharinen-Pfründe, wohl in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
durch die Herren von Bach gestiftet138; von ihr ist das Kaplaneihaus 1402.1.7
und der Kaplan 1412.1.8139 erwähnt. Die Güter dieser Kaplanei sind ebenfalls
noch im 16. Jahrhundert genannt140. Nach der Jahrhundertwende stiften die Mitglieder
der St.-Barbara-Bruderschaft 1422.1. 17141 auf den Barbara-Altar eine
ewige Priesterpfründe. Leitender Gedanke dabei war, daß Gott keine Verehrung
so gefällt wie eine häufige Meßfeier, mittels derer der Kult und das Seelenheil
vermehrt wird. Der Altar ist noch zu Ehren des Johannes Baptist und Evangelist
und der Maria Magdalena geweiht. Der Kaplan zelebriert täglich auf diesem
Altar eine hl. Messe und unterstützt den Pfarrer an Sonn- und Feiertagen beim
Singen und Lesen während des Gottesdienstes. In der Seelsorge soll er nur in Notfällen
Hilfe bringen. Auch von dieser Pfründe existiert ein Zins- und Gefälleverzeichnis
aus dem 16. Jahrhundert142. In das 15. Jahrhundert kann auch noch
die Dreifaltigkeitspfründe zurückreichen, die 1504 als „novum beneficium" geführt
ist413. Auch sie kann mit den Herren von Bach in Verbindung gebracht werden,
da diese 1544 für einen großen gestifteten Zins144 verantwortlich zeichnen. Neben
diesen Pfründen und Altären muß noch ein St.-Peter-und-Pauls-Altar bestanden
haben, der 1500. IV. 20 und 1504. XL 19 genannt145 wird.

In den Steuerlisten ist für Stollhofen keine Kaplanei oder Frühmesse aufgeführt.
Aber trotzdem existierte eine Frühmesserei in der St.-Erharts-Kapelle innerhalb
der Stadt, von der wir 1448. XII. 23 erstmals erfahren146. Damals vermachte eine
Elsa Rust aus Stollhofen zu ihrem, ihrer Vor- und Nachfahren und ihres Gatten
Seelenheil der Frühmesserei in der Kapelle zu Stollhofen und dem gegenwärtigen
Präbendar Einkünfte, Zinsen und Güter, damit der Frühmesser jeden Samstag in
der Pfarrkirche Stollhofen außerhalb der Mauern am Marienaltar eine Messe

136 GLA 35/29; gedruckt 2GO 7 (1856), S. 364—369.

137 GLA 229M00699.

138 FDA 41 (1913), S. 113; 1412. I. 8 (GLA 37/244) werden die Herren von Bach die Pfründslehensherren
genannt.

139 GLA 37/244.

140 GLA 229M00715, 100716.

141 GLA 35/29; gedruckt FDA 25 (1896), S. 209—215.

142 GLA 229/100699.

143 K. Reinfried, Die Pfarrei Steinbach. Dekanat Ottersweier, in: FDA 14 (1913), S. 82—133, hier S. 115
bis 116

144 GLA 229/100716.

145 GLA 37/245.

146 GLA 37/250.

117


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