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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0176
4 Klafter Holz für den Gen. Desaufaur nach Kehl. . . . auf den Abend ließ ich alle
fehlenden Ordonnanzen auf die Wacht führen. Dafür wurde mir ein 3 pfündiger Stein
um 11 Vi Uhr nachts oben ins Fenster geschmißen, vermutlich um mich im Bett tod zu
werfen; der Stein fiel aber an ein Eisen und drehte sich in die Stube, welche ganz voll
Gläserstüke lag. Wäre ich am Tisch geseßen, so hätte mich der Stein getroffen — wohl
gar getödet. Dieses hat nun gewis einer von denjenigen gethan, der auf der Wacht
geseßen. David Pfrimmer der junge und Conrad Wörle haben mir wenigstens sehr hart
gedroht und der Pfrimmer schlich doch erst nadi 11 Uhr vor meinem Fenster herum, was
hatte er hier zu tun? Wer sollte es denn gethan haben! Es soll mich nichts nutzen. Ich
will es ihnen zeigen — Es wird sie reuen! dies sind Worte! Jezt soll es sonst jemand
gethan haben! O, böse undankbare Welt! Was sollte mich an eine solche Welt binden?
General Kek ist gestern nach Bodersweier gezogen. General Legrand hat alle Zehrungen
auf gemeine Kosten aufgehoben. Wogegen ihm die Gemeind versprechen müßen tägl.
2 Louis d'or Trinkgeld also vom 21. Juli. 23. Juli: War heute eine Zusammenkunft
sämtlicher Beamten, soweit die französischen Armeen stehen, wo bei dem Kriegs
Comißaire die Einrichtung getroffen worden, daß das Fourage an Heu nicht mehr von
den Gemeinden an das Militär abgegeben werden soll, weil dadurch gar viel Heu durch
gewaltsamen Misbrauch zu Grund gehet und der ganze Heuvorrath vor der Zeit verschwendet
wird, auch darum, weil viele Ortsvorgesetzte nicht französisch verstehen,
folglich ihnen oft mehr Bund Heu abgenommen werden, Als die Scheine oder Bons enthalten
, ferner, weil auch solche Leute nicht unterscheiden können, ob die Bon in behöriger
Ordnung ausgestellt seyen oder nicht. Deswegen wurde ein allgemeiner Austheiler gemacht
, nach welchem vom 24. Juli an täglich jeder Ort das ihm vorgeschriebene Quantum
Heu in das Magazin geliefert und allda durch angestellte Personen an das Militär abgegeben
werden soll. An dieser Lieferung trifft es täglich Kork 128 Bund zu 15 Pfund,
Neumühl 88, Odelshofen 61, Querbach 21 = 303 Bund. 26. Juli: sind die Guides fort
und dagegen Carabinieries, und vom 10. Rgt. Carabinieris die Ordonnanzen eingerükt.
Heute wurde idi als Dolmetscher zu dem Kriegsgericht berufen in einer Sache, daß den
4. Juli, als die Franzosen wieder vorgerukt, ein Soldat des Bernhard Königs Sohn Ignaz
zu Urloffen, einen ledigen Sohn von 25 bis 26 Jahren vom Pferd herunter todgeschoßen,
weil er seine Pferde nicht gleich aus dem Wald herbei gebracht. ... 31. Juli: Der Soldat,
welcher den Urloffcr Mensch tod geschoßen, ist auf 5 Jahre in Eisen condemniert worden.

Nach einer Berechnung kostete der erste Überfall der Franzosen das Gericht Kork

1.

Plünderung, laut besonderer Posten:

fl.

ß.

Pf.









Kork

71 187

4

6









Neumühl

38 534



6









Odelshofen

17 477

1

6









Querbach

2 458

6

6

















fl.

ß.

Pf.





zus.





129 657

3



2.

Zugvieh







19 204





3.

Erpreßungen







2 737

4



4.

Feld- und Waldschaden







12 055





5.

Wirte







4 000





6.

Fleisch







1 700





7.

Bedürfniße







4 498

2

6

8.

Victualien







350





9.

Fuhrwerker nach dem Lohn berechnet







3 700





10.

Schanzer







2 490





11.

Früchte so geliefert wurden, auch fourage







4 041









Summa

184 632

9

6

174


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