Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0180
zurük. Diesen Morgen erschiene eine Patrouille vom K. Dragoner, hielten sich aber nicht
auf. An der Schiffwegbruk steht ein französischer Cavallcrist. 22. August: Partrouillen-
tätigkeit. 23. August: . . . Denen Kais. Piqueter Eßen, Wein, Bier, Brandenwein und Holz
in die Lehr geschikt. 24. August: Früh K. Patrouille. Geplänkel. Die Franzosen sind hierher
gekommen, haben Gans und Enten genommen auch Butter, sonst aber nicht geplündert
. Gleich haben die Kais. Piqueter rükwerts wieder Eßen bestellt, während die Franzosen
herumspoliert, hielten sich die Kais, still im Wald. — Wieder Eßen, Brandwein
x. x. in die Lehr geschickt. 25. August: Früh wieder K. Hus. Patrouille. Auch Infanterie
von Gradiska, Brandwein und Eßen bestellt für heute.

Als die Fuhren noch immer von dem General Legrand zurükbehalten wurden, so schikte
ich ihm eine Schrift nach Kehl durch Hanns Georg Diebold und Georg Buz den Schuhmacher
. Anfangs machte er Hoffnung, daß er die Fahrer bald zurückschiken wolle. Er
lies auch den Hl. Regierungsrath und mich grüßen. Nachdem er aber die Vorposten besichtigt
hatte und zurük nach Kehl gekommen, so lies er beide arretieren. Der Diebold
schlich sich aber davon und kam glücklich durch — der Buz dagegen blieb 2 Tag im Arrest
und wurde gestern wieder zurükgeschikt. Sein Vater war sehr um ihn besorgt. Jezt sind
aber die meisten Fahrer noch auf dem Gelben Hof zu Kehl.

Zu Neumühl sind noch die Franzosen. Die dasiegen Bürger können nicht anders hierher
kommen, als durch das Feld, unter dem Vorwand, daß sie arbeiten, und so kommen auch
hiesige Leute dorthin. Nachmittags kam ein franz. Offizier mit einem Trompeter hierher
und da kein K. Posten hier war, ritten sie bis an den Bierbaum, wo der Galgen stand
(südlich der Straße zwischen Odelshofen und Willstett). Dort blieben sie, bis ein K. Husar,
von Willstett zurükgekommen, der diese beiden wieder bis Kork begleitete, von da sie
allein bis Neumühl geritten. Nun haben sie doch auch gesehen, daß keine Kaiserliche hier
sind. 26. August: Früh ein Offizier mit 5 Husaren von dem Ziegelscheuer Piquet. 27. August
: Früh starke K.K. Husarenpatrouille. Als sie zu der Schiffwegbruk kamen, schoß
der franz. Vorposten gegen ihnen, im Herumschwenken fiel einem Husaren die Kappe
herunter auf die Stras, da nahmen sie hier den Hanns Maurer, der mußte hinunter und
die Kappe holen; er bekam sie glüklicherweise und erhielte dafür 4 ß. Nachmittags kamen
öftere Patrouillen, doch keine französische. 28. August: Früh um 2 Uhr Geplänkel. Patrouille
. Um Unordnung zu verhüten wird jezt auf jedes Piquet 1 Bout. Brandenwein
geschikt. Ein Piquet von 9 Mann steht im Eck vom Hagenbühl am Sandloh, Husaren
ist das lte Piquet — die 8 Mann Infanterie in den Ritt Egerten werden von Odelshofen
verpflegt, das 2. Husarenpiquet steht an der Widimatt mit 8 Infanteristen von Gradiska,
ist Nr. 2. Für die 2 Piquete Hütten machen lassen. 30. August: Ist das Piquet Nr. 1 in
den Gänslohe zu den dasigen Husaren zurük, das Eßen mußte dahin getragen werden.
31. August: Diesen Morgen kamen die Husaren zum Brandweinfaßen. Es veroffenbarte
sich, daß alle Kaiserl. aus der ganzen Gegend fort sind. Also wieder eine neue Verlegenheit
.

Ich mußte heute zu dem Dhomkapitulsschaffner Hl. Kusterer nach Ofenburg, wegen dem
Zehnd Canon. Dort erfuhr ich, daß die Kaiserl. auch fort sind. Man sprach aber davon,
daß sie wieder im Anmarsch seien. Auf den Abend kam eine französische Patrouille,
welche bis gegen Willstett vorrükte. Daselbst befand sich just eine Kaiserliche Patrouille,
eine Weile wurde geplänkelt und die Franzosen kamen zurück, forderten Brandenwein,
Bier und Wein und giengen wieder nach Neumühl, ohne zu plündern. Zu Querbach
waren auch Franzosen, davon einer den alten Hanns Müll in die Schulter gestochen, daß
man glaubte, er werde an der Wunde sterben müßen.

1. September: Heute früh war gleich eine franz. Patrouille zu Pferd und zu Fus hie,
General Legrand und Aide de Camp Laval waren auch hier. Ich empfal ihnen, daß sie
ihren Patrouillen den Befehl ertheilten, daß sie nicht so übel mit uns umgehen mögen
sondern sich ordentlich betragen. Auch bat ich um die Fuhren. Die Patrouille ist bis vor
Willstett hinaus, da kamen Kaiserliche Husaren 3 französische Chaßeur ä pieds wurden

178


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1972/0180