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Bad. GLA. Karlsruhe.

wird das Geburtstagskind Rückschau auf die verschiedenen Etappen seines Lebens halten,
so daß schon aus diesem Anlaß der Versuch unternommen werden soll, Leben und Wirken
eines Verlegers zu skizzieren, dem mehr als lokale oder regionale Bedeutung zukommt.
Mit J. G. Müller zieht in Kehl ein äußerst unternehmungsfreudiger Kaufmann ein, den
der Karlsruher Verleger Michael Macklot als gefährlichen geschäftlichen Gegner fürchtet;
mit seiner Konkurrenzangst25 behelligt er von Anfang an den Markgrafen, denn Kehl
war die Hauptniederlage seiner Zeitung und die Hälfte seiner Auflage, die im Durchschnitt
der letzten zehn Jahre 1000 Stück nie überschritt, ging nach Straßburg, Lothringen
und in das Elsaß. In seiner ersten Beschwerde vom April 1782 an den Markgrafen Karl
Friedrich beklagt er sich, daß dieser jüngst einen jungen Menschen namens Müller privilegiert
habe, einige Schriften herauszubringen: die Oberrheinischen Mannigfaltigkeiten,
die Oberrheinischen Unterhaltungen für Kinder und das Magazin für Frauenzimmer. Ihm
sei aber von der Stadt Straßburg erlaubt, das nämliche mit einer gelehrten Zeitung zu
tun. Macklot wünscht ein ausschließliches Privileg, das ihm aber nicht gewährt wird. In
der Folgezeit beobachtet er wachsam jede Unterstützung, die Müller von den Behörden
in Karlsruhe gewährt wird. Im Juni 1782 erhält Müller die Genehmigung zur Errichtung
einer Druckerei unter dem Vorbehalt, daß er nur die eigenen Wochen- und Monatsschriften
drucken dürfe. Fortan spricht man in Kehl von der deutschen Druckerei zum

25 Über Michael Macklot: Toni Peter, Die alten Karlsruher Verlage, in: Badische Heimat, 45. Jg., Heft
1/2, 1965, S. 113 ff. Macklot hatte schon im Sortimentsabsatz beträchtlich unter der „Nachdrucksfabrik"
von Schmieder in Karlsruhe zu leiden (Goldfriedrich, S. 73). Schmieder, „von dem man fast glauben
sollte, er könne seinen Vater ermorden und seine Mutter auf öffentlicher Straße notzüchtigen, wenn
es ihm Geld einbrächte" (Joh. Gottwald Müller, Uber den Verlagsraub, Leipzig 1972), wurde auch von
anderen Verlagsbuchhändlern mit wenig freundlichen Ausdrücken belegt. „Schmiedern" wurde zum festen
Begriff für „nachdrucken".

13 Ortenau 1972

193


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