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nehmung zu kämpfen. Das Auf und Ab des Betriebes in den nächsten Jahren zu verfolgen
, ist auch wirtschaftsgeschichtlich hochinteressant. Seine Probleme unterscheiden sich in
nichts von denen moderner Betriebe; sie reichen von der Kreditbeschaffung für Investitionen
bis zu denen des speziellen Wettbewerbes. Er hat im Unter- und Oberland mit der
Konkurrenz des Reutlinger und des Basler hinkenden Boten zu kämpfen und im Buchgeschäft
mit dem preisdrückenden Nachdruck. Die Knappheit von Fachkräften bringt die
uns auch heute geläufigen Begleiterscheinungen der Lohnerhöhung und Abwerbung von
Arbeitskräften mit sich, mit der seinerzeit schon der Buchhändler Chanson aufgrund der
zahlungskräftigen Konkurrenz der „Societe" zu tun hatte. Um eine gegenseitige Abwerbung
zu erschweren, hatte Chanson in seinem Gesuch vom 10. Oktober 1781 eine Frist
von zwei Monaten vorgeschlagen, innerhalb der kein Arbeiter aus dem anderen Betrieb
aufgenommen werden durfte. Nun waren zwar auch schon Gesellen von der „Societe" zu
Chanson übergewechselt oder hatten sich in Straßburg selbständig gemacht40, aber für
diesen Großbetrieb waren solche Abgänge leichter zu verkraften. Müller geht noch weiter
und erbittet einen nachdrücklichen Befehl des Markgrafen, daß kein Geselle, der in seiner
Kehler Druckerei in Arbeit gestanden habe und gegen seinen Willen fortginge, in einer
Kehler Druckerei innerhalb dreier Monate beschäftigt werden dürfe, da insbesondere Le
Tellier sehr hohe Löhne bezahle. Diese Verlockung bringe ihn jeden Samstag in Gefahr,
alle seine Gesellen zu verlieren, wie er schon erfahren habe, da Le Tellier alles nehme,
was nur komme. Das war nun für Müller zweifellos ein sehr schwerwiegender Wettbewerbsdruck
, ständig mit dem Lohnniveau der „Societe" Schritt halten zu müssen. Aus
einer Anzeige vom 10. Dezember 1784 erfahren wir von weiteren Schwierigkeiten: zwei
Arbeiter haben seinen Betrieb mit Vorschüssen ohne Abmeldung verlassen, wobei der eine

40 Die aus Frankreich gebürtigen Rolland und Jacob, welche bei Beaumarchais in Kehl gearbeitet hatten,
errichteten 1784 in Straßburg zunächst eine Schriftgießerei (Hermann Ludwig, Straßburg vor 100 Jahren,
1888, S. 247, Anm. 137).

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