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immer entweder in den Zeiten der Barden oder der Ritter suchen? Und welches Wunder,
wenn sie träumen, da sich von entfernten Zeiten so leicht träumen läßt? Und wenn also
niemand schreiben will und schreiben kann, woraus bestehen denn die Journale, die zum
Unterricht der Nation geschrieben werden? Ei nun! aus Übersetzungen! Aber diese
interessieren die Nation nicht unmittelbar ...

Auch das encyclopädische Journal besteht meistens aus Übersetzungen; meist aus guten,
aus nützlichen Übersetzungen: aber es sind Übersetzungen." Auch Herr Dohm könne auf
deutschem Boden mit großer Mühe nur wenige einzelne Ähren schneiden, während bei
den englischen Magazinen die reiche Ernte ins Auge fällt. Von dieser Situation haben
wir auszugehen, wenn wir das Wirken Müllers würdigen wollen: „Der Sinn menschlichen
Handelns bewegt sich immer im Rahmen dessen, was unter den es determinierenden
geschichtlichen Bedingungen möglich ist." 224 Sein arbeitsreiches Leben ist nicht glatt verlaufen
, und wir sehen ihn überall vor Aufgaben gestellt, die mehr als eine normale
Arbeitskraft erfordern. Manche Stationen seines Lebensweges sind noch unbekannt, aber
die wichtigsten, die wir kennengelernt haben — Kleve, Düsseldorf, Kehl, Durlach, Ulm —,
wurden zu Wirkungsstätten eines „speculativen und unermüdeten Mannes", der ganz im
Sinne der deutschen Aufklärung, „die Ergebnisse des Denkens und Forschens nutzbringend
zu machen" 225, selbst zu einem Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes wird. Ihn
zeichnet aus, was vom privaten Unternehmertum erwartet wird: persönliche Initiative,
Energie, Unternehmungsgeist226. Er ist bereit, die damit verbundenen Risiken auf sich
zu nehmen und markiert damit den Übergang zur kapitalistischen Welt, die den harten
Konkurrenzkampf kennt und in jeder Hinsicht Beweglichkeit erfordert. Als schöpferische
Persönlichkeit steckt Müller immer voller Pläne, die er in härtester Arbeit zu verwirklichen
sucht. Unter den einzelnen Projekten erweisen sich die beiden Zeitungen in Kehl
als die dauerhaftesten.

Über seinen Lebensweg und sein Schicksal nach der Jahrhundertwende wissen wir leider
noch nichts.

Drucke von Bärstecher

(Quelle: Meßkataloge von Frankfurt und Leipzig)
1771 (Ostermesse)

Beuths, D. J. G. Etwas von Fiebern, gr. 8. Cleve, bey J. Gottl. Bärscediern.

Collenbuschens, J. J. Versuch in poetischen Übersetzungen, meisten Theils aus französischen Schriftstellern.
2. Aufl. 4. Dortmund u. Leipzig bei J. G. Bärstechern Buchh. in Cleve.

Geschichte der Teufel neuerer Zeiten. Aus dem Französischen des Hrn. A. 8. Cleve, bey J. Gottlieb Bärstechern
.

Leis, J. A. de bonarum litterarum artiumque liberalium amore incendendi & nutriendi studiosae juventutis
diligentiam medio praestantissimo. 4. Tremonae, ap. Baerstecherum, Bibliop. Clevens.

Suntens, J. C. Rede, welche bey der Taufe einer Jüdinn über Rom. XI, 1, 2 gehalten worden. 8. Dortmund
und Leipzig, bey F. G. Bärstechern, Buchhändler in Cleve.

Sunteni, J. C. de Jesu Cruci affixi & mortui glorioso ex morte in vitam reditu. 4. Tremonae 8c Lipsiae,
ap. F. G. Baerstecher.

Sunteni, J. C. de scriptura sacra unico sanctioris doctrinae fönte. 4. Ibid.

Les deux Amis ou le Comte de Meralbi. IV Parties. 12. ä Paris & ä Leipsic, chez J. G. Baerstecher libr. ä
Cleves.

Les Confessions de Mademoiselle de Mainville. Nouv. Edit. 6. Voll. gr. 12. Ibid.

Le Depit & le Voyage. Poeme en cinq chants av. des notes suivi des confidences philosophiques par Mr. de
Bastide. gr. 8. Paris & ä Leibsic, chez J. G. Baerstecher. libr. ä Cleves.
Le Desaveu de la Nature. Nouvelles lettres en Vers. av. flg. 8. Ibid.

224 Karl-Georg Faber, Theorie der Geschichtswissenschaft, München 1971, S. 144.

225 Martin Stecher, Die Erziehungsbestrebungen der deutschen moralischen Wochenschriften, Langensalza
1914, S. 29.

22« I. S. Kon, Soziologie der Persönlichkeit, Köln 1971, S. 285 ff.

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