Freiburger historische Bestände - digital

Zu anschließenden Festsitzung im katholischen Gemeindehaus konnte Erster Vorsitzender
Mechler viele Heimatfreunde und Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Gruß galt Geistlichem
Rat Bchrle, Bürgermeister Huber, Landtagsabgeordneten Ruder, Regierungsdirektor
Meßmer vom Landratsamt Kehl, Landrat Dr. Gamber, Offenburg, Oberarchivrat Dr.
Zier vom Generallandesarchiv in Karlsruhe, dem Präsidenten des Landesvereins Badische
Heimat Dr. Laubenberger, dem elsässischen Historiker Professor Camille Schneider sowie
Verlagsdirektor Burkart vom Konkordia-Verlag, Bühl. Im Mittelpunkt der Festsitzung
stand der Festvortrag des Freiburger Universitätsprofessors Dr. Wolfram Mauser zu dem
Thema „Grimmelshausen und der Oberrhein". Der renommierte Kenner der Barockdichtung
räumte mit vielen klischeehaften, überkommenen Vorstellungen über das Leben und
Wirken von Grimmelshausen auf und unterzog das traditionelle Grimmelshausenbild einer
streng wissenschaftlichen Kritik. Das Bild Grimmelshausens sei, so führte Professor Mauser
aus, weitgehend Legende. Es gebe kaum historische Fakten, auf die dieses Bild, in dem
sich Landschaftliches, Literarisches und Politisch-Weltanschauliches unentwirrbar verknüpften
, wirksam gegründet werden könne. Gegenüber den gegenwärtigen einseitigen
Festlegungen gelte es, das Bild Grimmelshausens neu zu deuten und zu verstehen und es
vor allem in der Frage des Bildungsstandes des Dichters neu darzustellen. Professor
Mausers Festvortrag ist in der diesjährigen „Ortenau" enthalten, weshalb auf eine ausführliche
Würdigung hier verzichtet werden kann. Der Festvortrag wurde von dem Kehler
Künstlerduo Schittercr/Dilles musikalisch umrahmt.

Nach dem Mittagessen, das in den verschiedenen Gaststätten Renchens eingenommen
wurde, besichtigten die zahlreichen Heimatfreunde anschließend die Schauenburg und
trafen sich danach im Grimmelshausen-Gasthof „Zum Silbernen Stern" in Oberkirch-
Gaisbach zu einem gemütlichen Zusammensein.

M. Hildenbrand

Berichte der Mitgliedergruppen

Achern

1972 wurde in Achern ein Museumsverein gegründet mit dem Ziel, ein Sensen- und
Heimatmuseum zu schaffen. Dank der Bemühungen von Herrn Fabrikant Franz John,
dem Besitzer der früheren Sensenwerke Achern, wurde bereits reichliches Material gesammelt
, das die Fabrikation der Sense betrifft und Beispiele gegenwärtig gebrauchter
Sensen zeigt. Es ist geplant, ein Museumsgebäude zu errichten, in dem die Gegenstände
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Schneider

Appenweier

Zwei Vorträge: 1. Filmbericht über den Verlauf und die Besonderheiten des Jahres 1971
(Obmann Oberstudienrat Karl Maier). 2. „Riesengebirge-Schwarzwald, geschichtliche Erinnerungen
" mit Lichtbildern, Apotheker Dr. Eichler, Bühl.

Mitglieder schufen die Festschrift zur Einweihung des renovierten Rathauses, darin sind
geschichtliche Rückblicke enthalten: Oberstudienrat Karl Maier: „Unser Rathaus als
Gerichtsgebäude, ... als Schulhaus." Oberstudiendirektor i. R. Gustav Brudy: „Unser
Rathaus als Amtshaus." Architekt Heinrich Brudy: „Der Umbau des Rathauses von

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