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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 25
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0027
Dieser Vorschlag ging von der Erfahrung aus, daß in den letzten Jahren die Landesgeschichte
an den Universitäten als ordentliches Fach vertreten ist und sich bemüht, ihren
Gegenstand methodisch-wissenschaftlich in den Griff zu bekommen. Anfangs nahm man
dabei gerne die Ergebnisse der bisherigen Landes- und Heimatforschung zur Kenntnis
und arbeitete damit. Bald jedoch wurde klar, daß vor allem bei der landesgeschichtlichen
Literatur der allgemeine Bezug, die Kenntnis der modernen Literatur und Methoden, ja
schlicht die wissenschaftliche Er- und Ausarbeitung weithin mangelte oder fehlte. Der
Vorschlag zur Schaffung verschiedener fachlicher Arbeitsgruppen innerhalb des Gesamtvereins
beinhaltet als Globalziel die Behebung der soeben skizzierten Schwäche bisheriger
Landes- und Heimatforschung. Diese Arbeitsgruppen können thematisch weit gefaßt sein
und sich innerhalb ihrer sachlichen Kompetenz auf das Gebiet der Ortenau konzentrieren.
Sie nehmen Gedanken und Arbeitsmöglichkeiten auf, wie sie schon z. T. in Baden-Baden,
Hausach, Kehl und Schiltach erwogen und begonnen wurden. Folgende Arbeitsgruppen
wären denkbar:

Geologie - Morphologie, Archäologie (urgeschichtlich bis mittelalterlich), Römische Geschichte
, Adel - Ministerialen - Burgen, Dorfgeschichte, Stadtgeschichte, Kirchengeschichte,
mittelalterliche Kunstgeschichte, Volkskunde (profan und religiös), Wirtschaftsgeschichte,
Sozialgeschichte.

Es wäre denkbar, daß diese einzelnen Arbeitsgruppen zunächst für sich, dann aber aus
aktuellen, akuten oder sachlich/thematischen Gründen auch gemeinsam arbeiten.
Aus der sachlichen Thematik und deren Bearbeitung in den einzelnen Gruppen ergeben
sich folgende anzustrebende Teilziele: Der Gesamtverein profiliert sich durch diese Arbeitsgruppen
, deren Ergebnisse auch in der Presse bekanntgemacht werden sollen. Außerdem
können aus diesen Gruppen auch Aktionen gestartet werden, falls sie aktuell anstehende
Fragen behandeln, wie z. B. in der Stadtgeschichte das Sanierungsproblem, in
der Dorfgeschichte die modernen Strukturen, in der Archäologie die Sicherung von Ausgrabungen
. Durch die Mitarbeit der Interessierten in diesen Gruppen wird der Kontakt
mit den einzelnen Wissenschaften historischer Art gefördert. Informationen werden ausgetauscht
, allgemeine Literatur und Quellen kennen- und beurteilen gelernt. Damit ereignet
sich so etwas wie eine Fortbildung. Durch Kontakte mit speziellen Fachvertretern
soll die Kooperation mit einschlägigen Universitätsinstituten in Freiburg, Straßburg und
Karlsruhe; mit wichtigen Archiven, Museen und wissenschaftlichen Institutionen vermittelt
und gepflegt werden. Aus der Arbeit resultieren dann praktisch Berichte und Einzelbeiträge
für die „Ortenau", sowie auch die Zuverfügungstellung geeigneter Redner
für die einzelnen Ortsgruppen. Mit dieser fachlich-orientierten Arbeitsmöglichkeit könnte
schließlich auch ein Anreiz für die jüngere Generation gegeben sein, sich hier sinnvoll
und nutzbringend zu beteiligen und als z. T. schon ausgebildete Spezialisten ernstgenommen
zu werden.

Die Arbeitsweise der verschiedenen Gruppen kann man sich so vorstellen, daß sie sich
für ein Jahr zunächst zwei Halbjahresprogramme geben, die dann etwa in drei Sitzungen
bearbeitet werden. Eine Sitzung könnte einen Samstagnachmittag mit Abend umfassen;
sich in einem Vortrag mit Arbeitsdiskussionen und einem abendlichen, thematisch bestimmten
Arbeitskreis realisieren. Die Sitzungen entfalten die angegebene Thematik von
der Literatur, von den Quellen und von (einem) bestimmten Objekt(en) her. Die Arbeitsgruppen
werden von einem Verantwortlichen geführt, der hauptsächlich die Organisation
trägt und auf Wunsch der Gruppe die Arbeitsergebnisse als Bericht in der Zeitung
oder in der „Ortenau" mitteilt.

Ein Beispiel aus dem Bereich der Kirchengeschichte möge dies illustrieren. Bei Orts- oder
Stadtchroniken wird dieser Abschnitt oft schmal oder lustlos behandelt, obwohl sich
hier bei Kenntnis der allgemeinen Literatur, der speziellen Quellen eine Vielfalt religiösen
und kulturellen Lebens nicht nur im Mittelalter, sondern auch in der Neuzeit auftut.
Schwerpunkte eines Halbjahresprogrammes könnten sein: Bistumseinteilung, Pfarrge-

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