http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0095
deren Stiftungsrat" übertragen. An dessen Spitze stand Bürgermeister Schaible;
ihm gehörten an Georg Schmitt, Franz Behrle (Gemeinderat), Emil Geiger, Sylvester
Braun und Louis Schweiß.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erhielten die Frontsoldaten vom Hospital
wiederholt Geldspenden. Durchziehenden Truppen wurde im September
1870 „zur Erfrischung" 15 Ohm Wein gereicht. In dem 1853 eröffneten Waisenhaus
(neben der evangelischen Stadtkirche) wurde ein Lazarett eingerichtet, in
welches das Hospital laufend Brot lieferte. Und für die damals gegründete Invalidenstiftung
leistete das Hospital den ansehnlichen Betrag von 500 Gulden.
Der Weinverbrauch war nach wie vor beachtlich. 1876 lieferte der Spitalkeller
2345 Liter Pfründnerwein; das Armenhaus erhielt 2360, das Krankenhaus 487
und das Waisenhaus 684 Liter.
Die Vertragskündigung durch die Witwe des Speisewirts Carl Hessel am 16. Nov.
1885 dürfte der Anlaß zur Aufhebung des Hospitals gewesen sein. Am 29. März
1886 kam es zu einer Vereinbarung zwischen dem Stiftungsrat und dem Vinzen-
tiushaus, das seit 1884 als Altersheim bestand. Die Vinzentius-Vereins-AG übernahm
die Verpflegung der 4 Pfründnerinnen. Jede bekam dort ein Zimmer zu-
93
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0095