http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0098
lieh die Spur verliert. Es ist aber durchaus denkbar, daß die Straße einst gradlinig
bis nach Lahr-Dinglingen weiter zog und dort in die römische Ost-West-Straßenführung
beim Weißenstein einmündete. Damit würde dem noch vor wenigen Jahrzehnten
sichtbaren Weißenstein die Bedeutung einer Wegmarkierung oder eines
Wegweisers zukommen.
Nur wenige Meter südlich des früheren Weiers zweigte nochmals eine Straße nach
Westen ab und erreichte nördlich von Hugsweier die Heerstraße, die nach Schuttern
zieht. Wegen des Namens und ihrer Führung dürfte diese Straße ohne Bedenken
in den Verband der römischen Straßen einzuordnen sein.
Im April 1973 gab der Leiter des Landesdenkmalamtes, Abt. Bodendenkmalpflege,
Hauptkonservator Dr. G. Fingerlin, grünes Licht für die erste Sondierungsgrabung
auf der Bannstude. Kurz danach konnte unter der Führung des Grabungstechnikers
Stefan Unser mit den Arbeiten begonnen werden. Den eigentlichen Anlaß
zur Ausgrabung gaben Fragmente einer Götterfigur, die zuvor auf dem Westteil
des Areals gefunden wurden. Sie ließen erahnen, daß zumindest ein kleiner römischer
Haustempel in der Nähe zu suchen sei. Tatsächlich stießen die Spaten der
freiwilligen Helfer nach kurzer Zeit auf von Menschenhänden gesetzte Steine.
Römischer Antentempel
von Friesenheim
Aufn.: Steckner
Teile einer römischen Götterfigur
Aufn.: Steckner
96
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0098