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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 114
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zweisprachig gedrucktes Verzeichnis, das Aufschluß über die entwendeten Dinge
gibt. Bei der Übersendung dieses Verzeichnisses an den Geheimrat Reinhard in
Karlsruhe beklagt er sich über die Unsicherheit in Kehl und den mangelnden
obrigkeitlichen Schutz, so daß man erwägt, in einem Privatschreiben an den einen
oder anderen Minister in Rastatt zur Erhaltung der Sicherheit vor dem Raubgesindel
eine Wache von etwa 30 Mann Miliz in das Kehler Hornwerk zu legen.
Rochebrune gibt sich mit der erreichten Stellung keinesfalls zufrieden, sondern
bittet im Sommer 1767 um gänzliche und alleinige Dienstnahme mit einer lebenslänglichen
Besoldung von jährlich 3000 Gulden, um ihn ständig zu verpflichten.
Diesem Gesuch wird auch in Bezeigung der vollkommenen Zufriedenheit über
die von ihm bisher geleisteten Dienste und zur weiteren Aufmunterung entsprochen
. Rochebrune mußte sich feierlich verpflichten, die Aufgaben, welche territoriale
Fragen betreffen, auf das bestmöglichste auszuführen. Im Januar des nächsten
Jahres erhält er die Weisung, im Interesse des fürstlichen Hauses betreffenden
Angelegenheiten bei dem französischen Hof nach Paris zu reisen, wo er sich
anscheinend das ganze Jahr über aufhält, da ihm noch im Dezember Geld über
wiesen wird. Daß er diese Zeit nicht nur den fürstlichen Interessen widmete, mag
daraus hervorgehen, daß er am 5. 9. 1769 dem Geheimrat und Präsidenten von
Hahn in Karlsruhe berichtet, der Päpstliche Nuntius, Erzbischof von Damas,
habe ihn zum Mitglied des Ordens de l'Eperon d'or erkoren.

Rochebrune erhält den Rang eines Geheimen Legationsrates

Im Januar 1771 wird Rochebrune mit einem Auftrag für Paris und entsprechenden
Geldmitteln versehen, wobei jeweils Wechsel auf die Bankiers Kornmann in
Paris ausgestellt wurden. Rochebrune wurde mit einem Schutzbrief des Markgrafen
versehen, worin unter Hinweis auf die Aufgaben des Rates in seinem Herrschaftsbereich
angeordnet wird, ihn frei reisen zu lassen. Eine entsprechende Bitte
richtet sich an französische Dienststellen mit der Zusicherung, die gleiche Rücksicht
auf Personen zu nehmen, die gleicherweise mit einem Reisepaß ausgestattet
sind.

Rochebrune hatte in Paris offenbar einigen Erfolg und hielt es deshalb für angebracht
, mehrmals mündlich und schriftlich beim Präsidenten von Hahn in
Karlsruhe wegen einer weiteren Anerkennung seiner Verdienste vorstellig zu werden
. Er führte dabei ins Feld, daß er die ihm anvertrauten frz. Angelegenheiten
mit leichterer Mühe und besserem Erfolg betreiben könne, wenn er künftig als
Geheimer Legationsrat in französischen Angelegenheiten auftrete. Man beschloß
deshalb, dem Markgrafen vorzutragen, mit welch glücklichem Erfolg Rochebrune
bisher gearbeitet habe, damit dem hochfürstlichen Hause die so vielen Schwierigkeiten
unterworfene Erbfolge bei der Herrschaft Rodemachers und den übrigen
unter frz. Souveränität gelegenen badischen Herrschaften zu gegebener Zeit nicht
angefochten werden möge. Es sei Rochebrune durch seine geschickten Verhandlungen
gelungen, die hierzu notwendigen Lettres patentes bei dem Parlament zu
Metz zu erwirken, und deren Registrierung bei dem Parlament zu Colmar sei

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