Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 131
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0133
In der Steuerrolle des Bistums Straßburg vom Jahre 1464 ist die Pfründe auf Neuwindeck
wie die meisten anderen Kaplaneien mit einer Abgabe von 5 Schillingen eingeschätzt
, während jene von Altwindeck (gestiftet 1408) nur 4 Schill., den niedersten
Ansatz, zu entrichten hatte. Beide Kaplaneien wurden 1562 säkularisiert. Als Burg-
kapläne auf Neuwindeck wurden urkundlich erwähnt: 1383 Johannes Jörke von Epfich
im Oberelsaß, 1471 Johannes Sprenger, Kammerer des niederen (Ottersweirer) Kapitels,
1497 „Herr Matern" (Steub), der 1525 als Burgkaplan auf Altwindeck genannt wird,
1505 Jakob Schott, im genannten Jahre auf die Neuwindecker Dreikönigspfründe investiert
, später (1523) Pfarrverweser zu Vimbuch, zuletzt Kaplan der st. Margaretenpfründe
zu Bühl (1540), Definitor des Kapitels 1548, lebte noch 1555.

1378 November 25. Bertsche von Windeck, Edelknecht, urkundet, daß er mit dem Edelknecht
Burkart Spet, zu Bach gesessen, „sich verglichen wegen eines Reitpfades, der
zwischen des Speten Gütern ein Fahrweg ist in das Gutleuthausfeld1 bi dem Lindlin",
welchen Weg Bertsche und seine Erben als Vergünstigung für sich und seine Erben benützen
dürfen, um von da zu der Reitschlücken über den Speten — Bühel bis in die
Gertelbacher Almend, Kappler Banns, zu reiten, und verspricht, etwa hierdurch entstehenden
Schaden zu vergüten, auch soll gemeldter Burkart Spet gut Fug haben, Benn und
unten bei der Reitschlick seine freien Güter nach seinem Willen zu vermachen (umzäunen).
Uff sant Catherinentag 1378. Das Siegel der Bertsche von Windeck ist ohne Helm.
Ebnet. Windeck. Lehen- und Wappenbuch fol. 58.

1379 Juni 8. Abt Valko und der Konvent von Schwarzach verkaufen dem Albrecht Kese
von Lichtenau 20 Viertel Roggen von des Klosters Gütern zu Ulm (Furershof) um
80 Pfd. straßb. Pfennig auf Wiederkauf. Zum Bürgen und Mitschuldner geben sie „den
frommen und vesten Herrn Reinhard von Windeck und andere und wollen innerhalb eines
halben Jahres die Bestätigung des Bischofs Friedrich von Straßburg erwirken. Es
siegelt die Straßburger Kurie, Abt und Konvent von Schwarzach sowie Ritter Reinhard
von Windeck.

Am Mittwoch vor Fronleichnamstag 1379. Schwarzach. Urkb. Nr. 1196. Demselben
Albrecht Kese hatte die Abtei Schwarzach untern 3. April 1373 22 Ohm vini nobilis et
albi coloris von dem Schwarzacher Rebhof (Münchhof), an dem alten Berg unter Windeck
gelegen, für 50 Pfd. straßb. Pfg. verkauft. Wagner, Chron. Schwarzach II, 1548.

1379 Dezember 6. Reinhard von Windeck, Ritter, und Reinbold von Windeck siegeln
mit anderen ebersteinischen Lehensleuten als Zeugen eine Kaufurkunde des Grafen Wolf
von Eberstein die Hälfte von Schiltach betr. Ruppert, Geschichte der Mortenau (1882)
I, 495.

Um 1380. Ein Brief, wie Peter von Spechbach an Herrn Johannes von Windeck 3 Viertel
Roggen von seinem Gut zu Mendelbach verkauft. Inseriertes Regest einer Urkunde vom
3. Februar 1415.

Um 1380. Ein Brief, wie Herr Reinhard von Windeck sin arme Lüte hat verpfändet an
Brun von Windeck umb 100 Pfund straßb. Pfennig, die er ihm bezahlte. Inseriertes Regest
aus einer Urkunde vom 3. Februar 1415.

1380 Oktober 16. Heidelberg. Ritter Reinhard von Windeck ist mit Ritter Konrad Röder,

1 Das „Gutleuthaus" wird hier zum erstenmal urkundlich genannt. Es lag im Kappler Kirchspiel vor dem
oberen Tor zu Bühl, in der Gegend der heutigen Robert-Koch-Straße, wo jetzt noch der Weg vom ehemaligen
Bachschlößchen und vom Schänzel („Speten-Bühel") herab zur Landstraße führt, welcher Weg
früher der Gutleuthauspfad hieß. Das Gutleuthaus und das Bühler Spital waren eine Stiftung für die
„armen Leute". Sie unterstanden den beiden Bühler Gerichtsherren von Windeck und Baden, denen auch
jährlich über die Gutleuthaus- und Spitalpflege Rechenschaft abgelegt werden mußte.

Zu Anfang des 17. Jahrhunderts ist anscheinend das Gutleuthaus bereits eingegangen. Die Güter und Einkünfte
wurden mit der Spitalpflege vereinigt und verrechnet. Vgl. Reinfried, Geschichte der Stadt Bühl
(1877), S. 44, wo aber irrtümlich das Gutleuthaus als vor dem unteren Tor liegend angegeben ist. Ferner:
Acher- und Bühler Bote 1900, Nr. 178: Die Wohltätigkeitsanstalten und milden Stiftungen der Stadt Bühl
in alter und neuer Zeit.



131


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0133