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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 142
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Im 15. Jahrhundert findet sich überwiegend die Wiedergabe durch « (», üe), vereinzelt
durch #, auch durch i (Entrundung). Beispiele in chronologischer Folge: Bünde 1407,
sant Jacobs bünde 1422, Greden büne 1445, Grempin bünde 1452, francken bünen 1455,
Iten bunden 1455, hurnen büne 1456, dengers bini 1478, yten bün 1478, schmids bün
1478, Husenbünen 1479, Closenern büne 1481, büenen 1494.

Das Belegmaterial des 16. Jahrhunderts weist gegenüber dem Befund des 15. Jahrhunderts
nur wenige Änderungen auf. Vorherrschend ist die Wiedergabe durch » («), daneben
«, häufiger als im 15. Jahrhundert jedoch die Entrundung ) i; ei kommt in den
Quellen von 1551,1588/89 und 1591 vor. Beispiele: Andres Scherers Bünd 1510, Helden
bünd 1510, krutigelbund 1510, Rüdelbünd 1510, gluen buende 1526, bün - biin - bünde
1533, bün metlin 1533, hoffer bün 1533, martsch bund 1533, Schuterbün 1533, Nider-
bunen 1537, hunder bunen 1538, kerners beinen 1551, weiher bini 1555, bünde 1558,
holer Bünlin 1559, Sanct Michels Büni 1560, Dietenrödt Bünen 1563, Christman Seilers
binin 1575, Erbsbünin 1575, Rüdelbinin 1575, Beinen 1588, alten Beinen 1588, Erbiß
Beinen 1588, Oßwaldts Beinlin 1588, Paulers Binin 1589, Reinbeinen 1589, Fronbini
1590, hinder - vorder beinen 1591.

Die Belege des 17. Jahrhunderts zeigen die vorherrschende Vertretung von ahd. tu durch
«, i. Vereinzelt, und zwar 1601, taucht y auf. Beispiele: klein Bynlin 1601, Spittelbyn
1601, Schmidts bünen 1618, Haber Bini 1642, Beylins binin 1652, Franzenbinin 1652,
Horrenbacher Binin 1652, Binin 1654, friemeß Binin 1654, Michels Binin 1654, Schneck-
hen Bini 1654, Galgen Binin 1658, rettichbühn 1661, büni 1667, Aichbühn 1667, franck-
henbini 1667, furtlachbühni 1667, Hahnbühni 1667, Metzgerinbühn 1667, Sohlbini 1667,
grose Bine 1668, Müllhofer Bine 1668, rindthof Büni 1669, Binni 1675, Newe Bin 1675,
öhrlinbin 1675, Saursbihnin 1675, Zibel Bini 1687.

Ähnliche Verhältnisse gelten auch für das 18. Jahrhundert: Die Schreibweise mit » überwiegt
, während i weniger vorkommt und Vertretung durch y auf Einzelfälle beschränkt
ist. Beispiele: Canzlers bin 1705, Pfeiffers bühn 1705, Zwibelbühn 1737, schettling byhnle
1749, Harschen Bühn 1750, Kürrers Bühn 1750, Bühn 1754, Aichbühne 1767, Heinrichs
Bühn 1777, Schuler Bien 1785, Bünel 1792.

Im 19. Jahrhundert überwiegen Formen mit «; dies gilt vor allem für die Wiedergabe
auf den amtlichen Gemarkungsplänen Badens (1 : 10 000). In anderen Quellen findet
sich auch i. Beispiele: obern Bihnd 1814, Steegbihnd 1814, Plauelbühn 1864, Bühn 1866,
Frankenbühnd 1867, Werschenbühn 1872, Friedrichsbühn 1876.

Zurückgreifend auf die eingangs gegebenen Hinweise zu BeundelBeune im „Badischen
Wörterbuch" und im „Schweizerischen Idiotikon" ist auf Grund der unten folgenden
Zusammenstellung von Namenbeispielen festzustellen, daß «(/-Belege zur frühesten Uberlieferung
gehören und daß bereits im 15. Jahrhundert neben nd- auch «-Belege auftreten.
Auch im 16. Jahrhundert kommen nd- und «-Formen nebeneinander vor, wobei in der
Quelle von 1510 «(/-Belege überwiegen, während in der Quelle von 1533 «-Formen das
Übergewicht haben. Es scheint, daß im 16. Jahrhundert die Formen mit (/-Schwund
nach « sich durchgesetzt haben. Jedenfalls sind in Quellen des 17. Jahrhunderts «(/-Belege
nur noch ganz vereinzelt nachweisbar. Dasselbe gilt für das 18. Jahrhundert. Das Verhältnis
der «(//«-Formen erfährt im 19. Jahrhundert eine Verschiebung zugunsten der
«(/-Belege, die durch die amtliche Schreibweise auf den badischen Gemarkungsplänen
(1 : 10 000) nach 1850 bedingt ist. Neben der amtlichen Wiedergabe Biihnd steht Bühn
auf anderen amtlichen Gemarkungsplänen. Dieses Namenverhältnis läßt in keinem Falle
den Schluß zu, daß der seit dem 16. Jahrhundert zu beobachtende Rückgang der «(/-Belege
plötzlich aufgehört und sich in umgekehrter Richtung entwickelt habe. Vielmehr
handelt es sich hier um amtliche, durch Vermessungsbeamte erfolgte Namenwiedergaben
.

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