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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 143
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0145
Ergänzend zu diesen Feststellungen sei auf die Ergebnisse von KLAUS PETER ROOS6
zum Flurnamen Beunde hingewiesen. Die von ROOS (S. 534 f.) gegebene Übersicht der
Beunde/Beune-Belege bis 1500 ziegt «/-Schwund nach » (nd) n) mit Dehnung des vorausgehenden
Vokals bereits von 1365 ab, allerdings neben «(/-Belegen in dem von ROOS
berücksichtigten Zeitraum bis 1500 auftretend.

Im folgenden sei aus unserem Namenmaterial eine Beispielauswahl zum Vorkommen der
»«//»-Formen gegeben:

15. Jahrhundert: a) »(/-Belege: Bünde 1407, bündin 1412, sant Jacobs bünde 1422, Grem-
pin bünde 1452, büne in Iten bunden 1455, kropffen bunde 1455; b) »-Belege: Greden
büne 1445, francken bünen 1455, hurnen büne 1456, abrechtin bün 1478, ardacker bünlin
1478, bünmatt 1478, dengers bini 1478, francken bün 1478, hoff bünen 1478, yten bün
1478, schmids bün 1478, Husenbünen 1479, Closenern büne 1481, büenen 1494.

16. Jahrhundert: a) »(/-Belege: Andres Scherers Bünd 1510, Helden bünd 1510, krutygel-
bund 1510, Rüdelbünd 1510, gluen bunde 1526, bünden 1533, martsch bund 1533, bünde
1558, Krutt Igel bünd 1575, wechters Beindt 1588; b) »-Belege: Leppers büne 1524, bün
-bün 1533, bünlins bün 1533, hoffer bün 1533, Schuterbün 1533, steinlins bün 1533,
vogells bün 1533, Niderbunen 1537, hunder bunen 1538, kerners beinen 1551, Sanct
Michels Büni 1560, Himmels Bini 1562, hugsbün 1570, linsen bünen 1585, Beinen 1588,
Oßwaldts Beinlin 1588, Paulers Binin 1589, Reinbeinen 1589.

17. Jahrhundert: a) »(/-Belege: Pfrymmenbünden 1601, Wächters Bündt 1675; b) »-Belege
: Weibelsbinen 1617, Binin 1652, Franzenbinin 1652, Horrenbacher Binin 1652, Pfrim-
menbinin 1652, friemeß Binin 1654, Schneckhen Bini 1654, Folter Bühnin 1658, rettich-
bühn 1661, Bühnlin 1667, Aichbühn 1667, Herrenbini 1667, Hokhenbühnlin 1667, Zimer-
bühn 1667, Müllhofer Bine 1668, rindthof Büni 1669, öhrlinbin 1675.

18. Jahrhundert: a) »(/-Belege: kleine Bühnd 1767, Lochhofer Bühnd 1767, Mayer Bühnd
1767, Lizlunger Bühnd 1786, Neumatt-Bühndel 1786; b) »-Belege: Kreüth bühnle 1747,
Burckards Bühn 1750, Lauers Bühn 1750, Rengerts Bühn 1750, Bühn 1754, Erbsen Bühn
1776, feldterbün 1792, Heiligen-Bühnel 1794.

19. Jahrhundert: a) »(/-Belege: Niederbühnd 1814, obern Bihnd 1814, Steegbihnd 1814,
Schuhbühnd 1831, Kleibersbühnd 1839, Mühribündle 1839, Maiersbühnd 1866, Bühnd
1867, Burkartsbühnd 1867, Frankenbühnd 1867, Haberbühnd 1867, Hofbühnd 1867,
Körnersbühnd 1867, Rübbühnd 1867, Sommerbühnd 1867, Steigerbühnd 1867, Zimber-
linsbühnd 1867, Zwiebelbühnd 1867, Lenzenbühnd 1877; b) »-Belege: Schuhbühnle 1837,
Hirschwirtsbühn 1843, Rengertsbühn 1864, Bühn 1865, Rehbühn 1865, Zimmerbühn 1865,
Werschenbühn 1872, Eichbühn 1873, Sommerbühn 1873, Friedrichsbühn 1876, Kastanien-
bühn 1876, Langebühn 1876, Wagenbühn 1876.

Die Bedeutung von Beunde, wie sie in den einzelnen Mundartwörterbüchern aufgeführt
ist, wird durch unser Belegmaterial erhärtet. Das wesentliche Merkmal der Beunden, nämlich
ihre Einzäunung, findet sich in zahlreichen ergänzenden Angaben. Es sind: a) Ergänzungen
durch Beschluß, be-, eingeschlossen, b) durch die Angabe mit einem (lebendigen
) Hag umgeben (geschlossen), c) Ergänzungen nach Durchlässen in der Umhegung
(meist Serre, Schlucke). Schließlich ist auf die öfters vorkommende Gleichsetzung von
Beunden mit Garten hinzuweisen (z.B.: Gartten oder Binen 1618, Stollhofen). Beachtung
verdienen die unter b) zusammengestellten Belege, aus denen die Art der Umhegung
meist durch einen lebendigen Hag, nicht durch einen (toten) Zaun hervorgeht. Beispiele
zu a)-c):

a) 1 1/2 J.ackhers in einem beschluß ..die Haber Bini gen. (Eisental) 1642 XII. 28; ein
beschlossene Bünden (Leiberstung) 1588; ein beschloßene Bühn (Sinzheim) 1750; ein beschlossene
Bynin (Steinbach) 1601; Beüne dermahlen die Newe Bin gen. ..alles in einem

6 Die Flurnamen der Freiburger Bucht. Ein Beitrag zur Namenkunde und Sprachgeschichte des Breisgaus.
Diss., Freiburg i. Br. 1966, S. 332—334, 533—535.

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