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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 159
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gen. Die politische Spannung zu mildern, hielt Straßburg den nachrückenden
Hilfstruppen, u. a. den in Bischofsheim zum hohen Steg lagernden 300 Reitern
und 100 Knechten, die Rheinbrücke gesperrt. Bald ging es im Flecken schmal her.
Zur Verhütung der gewohnten Ausschreitungen wurden aus der Landvogtei V2
Fuder Wein sowie Brot, von Straßburg ebenfalls Brot und Hafer hilfsbereit zugeführt
. Da alles Bitten um Erlangung des Passes aussichtslos schien, machte sich
der Landvogt den 20. Dezember selbst nach Bischofsheim auf, die Kriegsleute zum
Rückzug zu bewegen. Doch erbaten ihre Befehlshaber vier Tage Geduld, ihres
Obristen Franz von Tomartin in Straßburg Befehle einzuholen (Fasz. 451). Da
aber Markgraf Jakob sich erneut veranlaßt sah, mit der vorderösterreichischen
Regierung zu rüsten, dürften sich die deutschen Hilfstruppen verzogen haben4.

Quellen:

Bad. GLA. Akten der Landvogtei Ortenau. Siehe auch die Chronik des Edelsasses von
Bernhard Herzog, hanau-lichtenbergischem Amtmann zu Wörth 1592.

Das Heidenkirchle in Freistett

Von Karl List

Auf dem Rand des Hochgestades, das sich nach Westen wie eine Landzunge zur
Rheinniederung vorschiebt, steht bei Niederfreistett eine kleine, einst dem heiligen
Nikolaus geweihte Kirche, im Volksmund „Heidenkirchle" genannt. Nach langer
Vergessenheit und Verwahrlosung wurde das alte Kirchlein durch Heimatfreunde,
vor allem durch eine Veröffentlichung des von hier stammenden Heimatforschers
Wiederrecht in den Beiträgen zur Heimatkunde am Oberrhein, Kehl -
Freistett 1950, einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht. So wurde es
möglich - vornehmlich durch eigene Leistungen der Heimatfreunde - das Kirchlein
in den Jahren nach 1950 zu renovieren.

Der Name „Heidenkirchle" läßt mehr noch als das Patrozinium des heiligen Nikolaus
auf ein hohes Alter der Kirche schließen. So ist auch um die Altersbestimmung
viel gerätselt worden, denn urkundlich ist von einer Gründung der Kirche
oder einer Weihe nichts überliefert. Freistett selbst taucht erstmals als „Fregistatt"
im 9. Jahrhundert in einer Urkunde für das Kloster Schwarzach auf. Obwohl
dabei von einer Kirche in Freistett nicht die Rede ist, darf angenommen werden,
daß zu dieser Zeit der Ort eine Kirche hatte oder doch bald erhielt. Aus dem

4 Die vorhandenen Akten berichten nur über wenige dieser Truppendurchzüge. Auch im Sommer 1591 führte
Kaspar von Schönberg seine geworbenen Reiter die Bergstraße herauf durch die Markgrafschaft und das
Hanauerland über die Straßburger Rheinbrücke den Hugenotten zu.

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