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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 160
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1973/0162
Patrozinium „St. Nikolaus" läßt sich für eine Datierung wenig entnehmen. Obgleich
nach Sauer dieses Patrozinium schon im fränkischen Westreich bezeugt ist
und also nach der Herrschaft der Franken seit dem 8. Jahrhundert in der Ortenau
- zumal bei der Nähe des Bistums Straßburg - ein solches Patrozinium möglich
wäre, scheint dies jedoch vor der Jahrtausendwende unwahrscheinlich, da erst für
das Jahr 1052 eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche in Südwestdeutschland
erscheint. Mit einer gänzlichen Zerstörung eines Vorgängerbaues der heutigen
Kirche könnte auch ein Wechsel im Patronat erfolgt sein, doch wissen wir nichts
davon.

Die alemannischen Gräber, die dicht westlich vor der Kirche beim Tieferlegen
der Straße angeschnitten wurden, rechtfertigen doch die Annahme Wiederrechts,
daß eine Kontinuität zwischen einem frühen Friedhof und der Kirche besteht -
falls es sich um alemannische oder Gräber des 8. oder 9. Jahrhunderts handelt.
Der Name „Heidenkirchle" könnte sehr wohl hierin seinen Ursprung haben. Die
Suche nach einer älteren Kirche, also eine Grabung in oder um die heutige Kirche
dürfte aber kaum Erfolg haben, weil hier der Boden im Laufe der Jahrhunderte eine
Niveausenkung erfahren hat und ein älterer Estrich unter dem jetzigen Kirchenboden
nicht vorhanden ist. Pfostenlöcher einer älteren Kirche, die ja als Holzbau
zu vermuten wäre, könnten unter den Mauern des heutigen Schiffes zu finden
sein, und auch die auffallend schräglaufende Westwand des jetzigen Baues könnte
in der Übernahme eines alten Grundrisses ihre Ursache haben. Doch muß man im

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