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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 189
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Handelsstandes bei Verhandlungen auftreten, ohne für seine Person einen Prozeß wegen
Hochverrats befürchten zu müssen45."

Nach „ganz zuverlässiger Nachricht"46 hatte Müller in Ulm nach einiger Zeit bei der
neugegründeten Tabakfabrik Hocheisen, Seeger und Comp, eine Stellung als Tabakfabrikant
angenommen, nachdem nun sein Haus bei den schweren Beschießungen und Kämpfen
in Kehl, die am 24. November 1796 begannen, wohl zerstört worden war, so daß eine
Rückkehr zunächst nicht in Frage kam. Möglicherweise erhielt hier J. G. Müller Kontakt
zu J. L. Holl47, der in Ulm einen „Engeren Ausschuß" bildete, welcher dann die Entsendung
eines Deputierten nach Rastatt und Paris in der Person von J. G. Müller beschloß48
.

Was Friedrich Perthes verallgemeinernd für den deutschen Buchhandel feststellte, gilt gewiß
für J. G. Müller: „Viele arbeitsame, sich abmühende Buchhändler wird man finden,
aber reiche trifft man nirgends"49 und trifft auf Beaumarchais zu: „Man darf sicher annehmen
, daß in den letzten 30 Jahren von 1783-1815 (ein längerer Zeitraum, als dem
Menschen in der Regel an Geschäftsleben zugeteilt ist) in dem deutschen Buchhandel
keine Kapitalien gewonnen, sondern vielmehr große verloren gegangen sind50."

45 Siehe Anm. 43.

46 Die Ortenau 52 (1972), S. 246.

47 Dr. Specker, Stadtarchiv Ulm, stellte weitere Nachforschungen an, die Aufschluß über eine Beziehung
von J. G. Müller zu Holl geben können: „Nach der familiengeschichtlichen Sammlung unseres Mitarbeiters
A. Rieber ist dieser Handelsmann Johann Ludwig Hocheisen im Alter von 52 Jahren am
14. 1. 1799 gestorben. Der Kauf- und Handelsmann Johann Sebastian Seeger, geboren in Sulz am Neckar
1764, starb erst 1825 in Ulm. Er hatte in Ulm am 24. 3. 1794 Catharina Schwenk geheiratet, die Witwe
des Ulmer Handelsmannes Elias Dietrich Holl. Dessen Vater war ein Vetter des Ulmer Ratskonsulenten
Johann Leonhard Holl gewesen, der 1794 Syndikus der Ulmer Bürgerschaft im zweiten Bürgerrechtsprozeß
wurde."

4t* Vgl. dazu: Erwin Dittler, Johann Gottlieb Bärstecher alias Müller, Verleger und revolutionärer Demokrat
im Zeitalter der Französischen Revolution, in: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte,
Hrsg. Walter Grab, Universität Tel-Aviv, 1. Bd. 1972, S. 88 ff.

4fi Hans Widmann, Der deutsche Buchhandel in Urkunden und Quellen, I. Bd., Hamburg 1965, S. 98.

50 Ebd. S. 96.

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