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mehr auch von den Kaiserlichen vertilgt werden sollen. Also welcher Antrieb soll denn
jemand anfeuern, seinem Monarchen, Fürsten und Vaterland gegen Revolution treu zu
bleiben, wenn diese Treue mit Verfolgung belohnt wird. Man schimpft über die Inwohner
Frankreichs, daß sie sich der Revolution unterworfen und die, so die Revolution gehaßt
und geflohen haben werden jezt überall vertrieben. O, Gott, wie verwirrt ist die Welt!
25. Zehndgeld eingezogen von den Fremden. - mit Michel Wegel vor Amt gestanden, weil
er in meiner Stube gesagt: Ich mache nichts als Lumpenstreiche. - desgleichen mit Georg
Fischer, der gesagt - Was frage ich nach dem Schultheisen, er ist ein Spizbub.
27. ... Hier bemerke ich, daß bis jezt noch immer Holz aus dem Korker Wald für die
Gemeind Auenheim geliefert wird. Der Befehl dazu komt von Amt und von Hl. Regierungsrath
Kappler. Die Waldgenossenschaft ist sehr aufgebracht hierüber, besonders die
Ortenauische Orte. Die Waldgenossen sind allezeit in der Meinung, ich solle es verhindern,
und da ich dieses in meiner Lage nicht thun darf, so sind sie sehr gegen mich aufgebracht.
Auf der andern Seite glauben die beede Hl. Beamten, ich bin der Stifter von denen Oppositionen
, welche von Kaiserlicher Seite gemacht werden. So mus ich auch hier unschuldig
leiden. Ich habe ohnehin so viel Verdrus, daß ich es nicht mehr ertragen kan, und erst
keine Bezalung. In die Länge mus endlich der Geist und die Kräfte Noth leiden.
11. Dez. Morgens stunden die Kaiserl. gerüstet in Schlachtordnung.
12. Alle 2 Tag 12 Kl. Holz im Marxwald - Korker Eichenholz angewiesen. Nach einem
Befehl des Hl. General Meerveld mus das Piketenholz im Marxbosch geholt werden, nem-
lich alle 2 Tag für Kork mit 13 Wagen 6V2 KL, Neumühl 4 Wägen 2 KL, Odelshofen 4
Wägen 2 Kl. Wurde folgende Lieferung von Hl. Amtschultheis Wezel befohlen:
Portionen zu 2 Pfund
Brod-Port
Haber Str.
Heu Bund
Kork
606
284
159
Odelshofen
255
119,2.2.
67
Neumühl
427
200 —
112
Querbach
66
31-2
18
1354
635 --
356
14. Militärischer Rapport:
Kork, steht die Compagnie Nikicsich mit 3 Officiers mit 160 Mann Gradiskaner und 6
Scharfschüzen. Sodann 2 Zug Blankensteiner Husaren mit 2 Officiers, das Eßen müßen die
Bürger denenselben auf die Piketer tragen. Die Officiers und Feldwebel sind (von der Infanterie
) einquartiert und eßen bei den Bürgern, die Husaren Officiers eßen im Schwanen,
auf ihre Kosten, doch wird ihne etwas aufgebessert auf amtl. Einleitung, die Piketer stehen
folgender gestalten:
Bei Chirurgius Rippmann Haus im Mührel stehen 2 Zug Husaren, jeder Zug in einer besonderen
Hütte. Die Pferde auch in 2 besondern langen Hütten von Dielen, welche Hütten
schon etl. Hundert Gulden gekostet. Die Officiers sind in des Chirurgius Rippmanns
Haus. Hier sind 2 Feuer Tag und Nacht und die Officiers laßen auch Tag und Nacht
feuern, bei welch leztern 2 Burger, Ordonanzen zu Fus und 2 zu Pferd Tag und Nacht
sich aufhalten. Kostet an Holz Tag und Nacht IV2 Kl.
Sodan stehen 4 Husaren bei der Kirch auf aviso Posten mit Feuer kostet tägl. IV2 Kl.
Die Infanterie hat folgenden Posten: 1. steht ein Zug von 30 Mann auf dem
Kirchhof in einer Dielenhütte wo Feuer Tag und Nacht brennen und Holz
erfordern 1 Kl.
1 aviso Posten an der Straße gegen Neumühl von 7 Mann und
1 Fuer von Holz V2 Kl.
13 Ortenau 1973
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