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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 243
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III.

Ob nun an Geschichte, Sage und Heiden-Wort etwas Wahres ist oder nicht, uns muß
auf alle Fälle klar sein, daß die besprochenen Steinanhäufungen auf den Höhen, zu
denen außer den beiden Heidenkirchen auch der Urselstein beim Löcherberg und die
Fuchsfelsen in der Moos gehören, rein geologisch zu erklären sind und keineswegs von
Riesen, Göttern oder Teufeln hierher gebracht wurden. Wir sind im Gebiet des Buntsandsteins
. In früheren Zeiten lag über unserm Grundgebirge der Gneise und Granite eine
geschlossene Buntsandsteindecke, die im Laufe der Jahrmillionen im Südschwarzwald
fast ganz abgetragen wurde, im Nordschwarzwald noch ziemlich geschlossen erhalten
blieb (mit Ausnahme der eingenagten Täler); bei uns im Mittleren Schwarzwald hielt
sich der Buntsandstein hauptsächlich noch als einzelne Bergkuppen (Brandenkopf, Nill,
Moos usw.), auf denen sich die bei der Verwitterung gebildeten Steine z. T. in mächtigen
Gruppen - siehe die beiden Heidenkirchen - anhäuften, oft aber auch als große Steinhalden
am Hang sich finden (Waldstein-Seite der Nill, Brandenkopf).

Der Vollständigkeit wegen sei auch die andere Art solcher Steinanhäufungen und Felsgebilde
erwähnt, die bei der Verwitterung der Granite, Granitporphyre und Porphyre
entstanden. Hierher gehören der Heiden- oder Keltenstein bei Schwaibach und der
Alemanorum-Heidenstein.

Abschließend ein Wort für die Wanderer, die auf diese Heidennamen und -felsen stoßen.
Mag dabei Dichtung und Wahrheit sich bunt mengen und mögen die Fachleute sich
streiten: die erwähnten Gebilde formen einen schönen Zug im Antlitz unserer Heimatlandschaft
— und deshalb wollen wir uns über sie freuen und dort, wo sie bedroht sind,
geschützt wissen. Daß seit kurzem auf der Oberharmersbacher Heidenkirche ein entsprechender
Hinweis zu finden ist, sei anerkennend und dankbar vermerkt.

Quellen

Baumann, W., Der Sagenschatz des Nordrachtales („Die Ottenau" 1963).
Hansjakob, H., Die Karfunkelstadt („Schneebällen" I, Neuausgabe).

Hirth, F., Das Nordrachtal, Heimatkunde, herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Nordrach.
Rappenegger, R., Schriften des badischen Altertumsvereins, 2. Band, 2. Heft, 1849.
Wingenroth, M., Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg.

Karten

Topographische Karte 1 : 25 000 — Blatt 7514 (Gengenbach), Blatt 7614 (Zell a. H.)

(Die auf diesem Blatt angegebene Nill-Heidenkirche ist falsch eingetragen; sie befindet sich mehr westlich:

am Weg, südwestlich der Höhenangabe 876,0).
Wanderkarte „Harmersbachtal" 1 : 25 000, herausgegeben von den Verkehrsvereinen des Harmersbachtales.
Karte des Schwarzwaldvereins 1 : 50 000, Blatt 4 (Offenburg - Lahr).

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