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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 253
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Fluß- und Bachläufen, Tälern und besonders herausragenden Bergen und benannten
dieselben.

Auf den Ort Schapbach bezogen, bedeutet das, daß er seinen Namen dem gleichnamigen
Bach verdankt, der einen Teil seiner Gemarkung durchfließt und in die
Wolf mündet. Dies ist der Wildschapbach, der früher nur „Schappach" hieß (nach
FUB VII, 163, noch 1493: „der Schappach, das wasser"). Auch seine Umgebung
und Teile seines Laufes bezeugen mit ihren Namen Geschichtsträchtigkeit. So
liegt zwischen seinen Quellbächen der 904 m hohe „Klagstein" und etwa zwei
Kilometer nördlich davon die als „Heidenstadt" bekannte Lettstätter Höhe. Zwei
Kilometer westlich seines Mittellaufes stößt man auf den Flurnamen „Kirchhof",
der einstens zur sagenhaften Siedlung Benau auf dem Schwarzenbruch gehört
haben soll. Endlich heißt ein Quellbach des Wildschapbachs der „Brieschapbach"
und ein linker Nebenbach der „Schempbach", zwei alte Gewässerworte, die im
Laufe dieser Abhandlung noch durchleuchtet werden sollen.

Erste Siedlung am Wildschapbach

Wenn der spätere Ort nach dem gleichnamigen „Schappach" benannt wurde, so
liegt die Voraussetzung nahe, daß die erste Siedlung an dessen Mittellauf oder
Mündung entstanden ist. Aktenbelege darüber existieren nicht, jedoch könnten
beispielsweise erste Versuche der Erzgewinnung und die Anlage von Bergwerken
der Grund dafür gewesen sein. Als Initiatoren dieser Versuche können eigentlich
nur die Herren von Wolva in Frage kommen, denen das Gebiet vom 11. bis zum
13. Jahrhundert gehörte. Spätestens gegen 1200 muß sich dann bei der Mündung
des Sulzbaches in die Wolf eine weitere Siedlung gebildet haben, die infolge der
größeren Talsohlenbreite günstigere siedlerische und landwirtschaftliche Möglichkeiten
bot und, ebenfalls wie die Ursiedlung, „Schappach" genannt wurde.
Diese zweite Siedlung, der heutige Ortsteil „Dorf", wuchs in der Folge verhältnismäßig
schnell und überholte die Altsiedlung gar bald an Bedeutung und Bewohnerzahl
. Als Niederlassung wird Schapbach erstmals erwähnt um 1222. Im päpstlichen
Zehntbuch des Jahres 1275 wird es bereits als Kirchspiel aufgeführt. Eine
weitere Frühnennung erfolgt 1324.

Das Romberger Tal

Als gegen Ende des 13. Jahrhunderts das Geschlecht der Herren von Wolva im
Mannesstamm ausgestorben war und sich die Erbtochter Udilhild mit dem Grafen
Friedrich von Fürstenberg verheiratet hatte, ging die Herrschaft Wolfach, zu
der das ganze Wolftal gehörte, an das Haus Fürstenberg über. Die Tochter Anna
des Grafen Friedrich von Fürstenberg wurde später die Gattin des Grafen Walter
III. von Hohengeroldseck. Als Heiratsgut erhielt sie vermutlich von ihrer Mutter
das Gebiet, aus welchem ihr Mann alsdann die Herrschaft Romberg bildete. Damit
wurde der größte Teil von Schapbach und der Raum um St. Roman gerolds-
eckisch und blieb es von etwa 1300 bis um 1500, also 200 Jahre lang.

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