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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
53. Jahresband.1973
Seite: 273
(PDF, 57 MB)
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nur den Umzug des gesamten Archivs und die vorschriftsmäßige Einrichtung der Archivräume
bewerkstelligt, sondern auch das Rodersche Repertorium umgearbeitet und die
Regesten, den modernen methodischen Erkenntnissen Rechnung tragend, nach den Quellengattungen
(Urkunden, Akten, Bücher) getrennt und innerhalb dieser drei Gruppen chronologisch
geordnet. - Der Band I enthält die Urkunden (Regesten Nr. 1-1921), Band II
die Akten (Regesten Nr. 1922-2910) und Bücher (Regesten 2911-3249). Umfassende Personen
-, Orts- und Sachregister schließen das Werk ab. In diesen sind sämtliche Namen
verzeichnet, die in den Regesten vorkommen. - Oberbürgermeister Kern äußert in seinem
Geleitwort seine Freude darüber, daß das Rodersche Repertorium nun doch noch veröffentlicht
worden ist, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß in absehbarer Zeit auch
die Bestände des Spitalarchivs und des sog. Pfründnerarchivs verzeichnet werden.

Dr. Kähni

Sepp Schülj, Das Nordrachtal. Herausgegeben von der Gemeindeverwaltung
Nordrach. Druck: Buchdruckerei Jos. Fuchs, Zell-Harmersbach 1972.

Der auf dem Gebiet der Heimatpflege immer tätige Verfasser, der mehrere Jahre in
Nordrach als Lehrer wirkte, legt mit dieser 20 Seiten umfassenden Broschüre eine Ortsgeschichte
in Kurzfassung vor. Zunächst macht er den Leser mit den natürlichen Verhältnissen
des Nordrachtales vertraut, berichtet über die durch das Kloster Gengenbach
als Grundherrn veranlaßte Besiedlung und schildert den heutigen Kurort sowie die Entwicklung
der Gemeindeverwaltung und der kirchlichen und Schulverhältnisse. Von besonderem
Interesse sind die Ausführungen über die politischen und wirtschaftlichen Vorgänge
. 1662 erhoben sich die Nordracher, die selbst nach einer reichsfreien Stellung
strebten, gegen die Reichsstadt Zell a. H., wurden aber vom Reichskammergericht Speyer
verurteilt und erlangten die Unabhängigkeit erst durch die Mediatisierung 1803. Die Abtei
Gengenbach nahm, um das Waldgebiet wirtschaftlich besser zu nutzen, Rodungen vor
und legte Höhenhöfe an. 1700 gründete sie im hinteren Tal eine Glasfabrik und 1750
eine Kobalt- oder Blaufarbenfabrik. Die Säkularisierung des Klosters führte sowohl zur
Aufhebung der Höhenhöfe als auch zur Stillegung der Fabriken. Die Folge war Armut
und Not. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde auf Staatskosten nach Amerika abgeschoben
. (Siehe Wilh. Baumann, Auswanderung aus Nordrach und Nordrach-Kolonie
im 18.-20. Jahrhundert. In „Die Ortenau" 1967 und 1968.) 1889/91 gründete Dr. Otto
Walther in Nordrach-Fabrik eine Lungenheilstätte, die in diesem Jahrhundert zur „Fachklinik
Klausenbach" ausgebaut wurde. Außer den Lebensdaten Dr. Walthers werden auch
diejenigen des in Nordrach geborenen Fliegerhelden Karl Josef Oehler wiedergegeben.
Um die Geschichte des Nordrachtales rankt sich ein Kranz von Sagen; es sei hier nur
erinnert an den Moospfaff und die Heidenkirche. (Siehe auch Wilh. Baumann, Der
Sagenschatz des Nordrachtals. In „Die Ortenau" 1963.) Der Hinweis auf Hansjakobs
Erzählung „Vogt auf Mühlstein" beschließt die reichhaltige Broschüre, für die dem Verfasser
der gebührende Dank ausgesprochen sei. Ein Quellen- und Literaturverzeichnis
wäre zu begrüßen. Dr. Kähni

Sitzend am Zeitstrom. Gedichte von Oskar Kohler. Karlsruhe, Selbstverlag, 1972.
Oktav, kart. 72 S.

In dem schmalen Bändchen begegnet Prof. Oskar Kohler, der Historiker, dem Wanderer
auf dem Weg zum Parnaß der deutschen Dichtung. Diese Gedichte bedürfen keiner Erläuterung
oder Ausdeutung, sie dürfen nicht zerredet werden. Denn sie stehen wie Findlinge
am Berghang, in der vollen Kraft eigener Aussage. Der Dichter gibt sich selbst.
Die Dreizahl der Themenkreise erinnert an ein mittelalterliches Triptychon mit einem
wuchtig und tonig gemalten Mittelbild: „Schicksal und Bildnis einer Landschaft". Dem
zur Seite als Flügelstücke „Im Gang des Jahres" und „Stationen am Lebensweg" stehen;

18 Ortenau 1973

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