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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 58
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in Freiburg erreichte19. Inzwischen waren Freiburg mitsamt Talvogtei
Kirchzarten im Frieden von Nymwegen (1679) an die französische Krone
abgetreten worden. Es hatte sich eine neue Situation ergeben, die Franz
Hauser die Pflege persönlicher und geschäftlicher Verbindungen zum
Unterelsaß sogar erleichterte. So sehen wir ihn nicht nur 1681 in Höchenschwand
bei St. Blasien und 1683 in der Heimatgemeinde Kirchzarten mit
Bildhauerarbeiten für Altäre beschäftigt, sondern 1683 (und in den folgenden
Jahren) auch für das Georgsmünster in Schlettstadt20. Daß der Bildhauer
einer solch ausgedehnten Tätigkeit nicht ohne Hilfskräfte nachzukommen
vermochte, versteht sich von selbst. Namen von Gesellen und
Lehrlingen lassen sich aber nicht mehr feststellen, weil in Freiburg die entsprechenden
Zunftprotokolle fehlen. Aus den gesamten familiären Zusammenhängen
heraus dürfen wir für die Zeit von 1681 bis 1686 mit Sicherheit
lediglich die beiden Stiefbrüder Philipp und Clemens Winterhaider als
Lehr jungen Franz Hausers annehmen, die folglich an der Entstehung der
Hochaltäre von Kirchzarten und Schlettstadt beteiligt gewesen sein müssen.
Als Freiburg im Frieden von Ryswijk an Reich und österreichische Landesherrschaft
zurückfiel, zogen sich am 11. Juli 1698 die französischen Stellen,
zu denen unser Barockmeister gute Kontakte gepflegt hatte, nach Westen
zurück. In diesem Zusammenhang fällt auf, daß Franz Hauser mit Familie
1701 ebenfalls den Breisgau verließ21 und sich als „Bildhauer in dem fürstl.
Stifft" zu Andlau (Andlau-au-Val/Bas-Rhin) im Unterelsaß einen neuen
Tätigkeitsbereich suchte22. 1703 erstmals wieder in Schlettstadt als wohnhaft
nachweisbar, bürgerte er sich dort 1705 erneut ein23 und beherrschte
in Stadt und Umgebung24 bis zu seinem Tod am 3. Oktober 171725 das Feld
seiner Kunst.

Tätigkeit im Unterelsaß

Durch die Beschäftigung Franz Hausers in der Schlettstadter Pfarrkirche
(1683) dürften die beiden Jungbildhauer Philipp und Clemens Winterhaider
die Verwandten ihres Stiefbruders und die Verhältnisse im Unterelsaß
persönlich kennengelernt haben. Es lag deshalb nahe, jenseits des Rheins
nach Philipp Winterhaider und dessen Bruder Clemens zu suchen, als sich
die Lebensspuren der beiden im Breisgau verloren. Die Überlegung, daß

19 Wie Anm. 5, S. 64

20 Wie Anm. 9, S. 21—45, Kap. Das Werk des Franz Hauser

21 Wie Anm. 5, S. 72

22 Louis Chatellier, Note Sur les constructions d'autels ä Andlau sous le regne de Louis XVI — Annu-
aire de la societe d'histoire de Dambach, Barr, Obernai No 6/1972, p. 49, note 23.

23 Wie Anm. 5, S. 73—74

24 Über unbekannte Arbeiten für die Benediktinerabtei Ebersmünster werde ich demnächst im Schlettstadter
Jahrbuch berichten.

25 Stadtarchiv Schlettstadt, Deces 1685-1723, S. 508.

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