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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 66
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zuzustimmen, der eine Beteiligung unseres Bildhauers am 1696 errichteten
Kaufhaus vermutete54. Dort ist nichts zu sehen, was winterhalderisch
anmutet; die Steinmetzarbeiten dürften das Werk Samuel Johanns gewesen
sein. 1698 bezahlte man Philipp Winterhaider „für Arbeith an dem Todten
Creutz 10 ß"55, eine Notiz, die geschäftliche Beziehungen zur Stadt nachweist
. Deswegen wäre es naheliegend, hinter ihm den Meister der etwa
80 cm hohen Immaculatastatuette auf dem Giebel des 1699 durch Franz
Beer erbauten alten Kanzleigebäudes56 der Reichsstadt zu vermuten. Die
Sandsteinfigur zeigt bei naher Betrachtung aber keine winterhalderische
Manier; zudem ist sie auf der Rückseite mit „P. B. 1802" signiert.

Die Schaffensperiode 1700 - 1727

Nach dem Tod der Maria Eva Rümelin holte sich Philipp Winterhaider um
1700 mit (Maria) Catharina Schneider die zweite Ehefrau ins Haus. Leider
schlugen alle Versuche fehl, über die Wiederverheiratung des Bildhauers
entsprechende Archivbelege zu entdecken57, wenn auch die schriftlichen
Nachrichten erlauben, Katharina Schneider als sehr nahe Verwandte des
Benediktinerpaters Joachim Schneider zu identifizieren, der kräftig mithalf
, die Winterhaider-Werkstatt aufblühen zu lassen und von seinen Stellungen
in Abtei und Pfarrseelsorge her immer wieder für künstlerische
Aufträge sorgte. So gesehen, leitete die zweite Ehe nicht nur den letzten
Lebensabschnitt Philipp Winterhaiders, sondern auch dessen wichtigste
Schaffensperiode ein.

Verwandtschaftsbeziehungen und persönliche Daten

Pater Joachim Schneider nahm am 20. März 1680 in Gengenbach das Kleid
des heiligen Benedikt und legte dabei seinen Taufnamen Joseph ab58.
Obwohl er sich selber als „Fischingensis ex Turgoia", als aus der Thurgau-
Gemeinde Fischingen stammend, bezeichnete, ließ sich diese Angabe im
Fischinger Taufbuch nicht bestätigen59. Seiner Herkunft kam ich erst auf
die Spur, als ich in der im ehemaligen Herrschaftsbereich der Benediktiner-

54 Augustin Kast, „Der Gengenbacher Großbrand von 1789 — Ein Beitrag zur Gengenbacher Baugeschichte"
— Die Ortenau 47 (1967), S. 100

55 Augustin Kast, Auszüge aus den Rechnungen des St. Martinfonds Gengenbach — Im Stadtarchiv Gcngcn-
bach, Heimatgesdi. Literatursammlung, Buch 116, Band III, S. 661

56 Heute Haus Dr. Rudolf Pfaff, Viktor-Kretz-Str. 30

57 Kath. Pfarramt Gengenbach, Ehebuch 1625—1701. Am Schluß lückenhaft. Zwischen 1700 und 1704 keine
Einträge.

GLA Karlsruhe, Abt. 61: In den Eheberedungsprotokollen der Stadt Gengenbach fehlen die Jahrgänge
1664 bis 1758.

Im Stadtarchiv Gengenbach fehlen die Hinterlassenschaftsakten und Eheabreden für die Zeit um 1700.

58 GLA Karlsruhe, 65/229, S. 293

59 Kath. Pfarramt Fisdiingen/TG, Taufbuch 1614—1670

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