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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0071
Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Patrizierfamilien des Kinzigtalbereiches73
sicher manchen nützlichen Kontakt für Philipp Winterhaider
herstellen konnte.

Um der sich vergrößernden Familie Wohnmöglichkeiten zu schaffen, nahm
unser Bildhauer im Frühjahr 1701 einen Hausbau in Angriff: „Freytag den
29t Aprilis — Philipp Winterhaider seint Eichen Zu Pfosten Und Keller
balckhen erlaubt, soll selbige in Beysein H. Waltmeisters im Bermerspacher
Wald Hawen lassen."74

Der Darstellung der familiären Zusammenhänge würde etwas fehlen, wenn
ich die Einträge der Gengenbacher Ehebücher von 1705 bis 1727 außer acht
ließe, die uns für jene Jahre den doppelten Verwandtenkreis Philipp Winterhaiders
deutlich umreißen. Am 9. Mai 1705 verheiratete sich der „hon:
Juvenis peter bender, Weyl: honesti Michaelis Bender ludimoderatoris
(Schulmeisters) relictus filius" mit der „pudica virgo Maria Eva rimblerin,
Weyl: Herrn Frantz rimbelins gewesten Bildthauwers im Elsaß-Zabern
relicta filia". Erster Trauzeuge: Philipp Winterhaider75. Zumal die Braut
jene am 17. März 1686 in Zabern geborene Tochter Maria Eva des „Fran-
ciscus Rimili bildthauwer ex picardia" und der Eva „Baronin" gewesen ist,
erhellt sich erneut die Beziehung Philipp Winterhaiders zu dem Straßburger
Bildhauerkreis vor 1700, die durch die erste Eheschließung unseres
Meisters faßbar wurde. Nach dem Tod ihres Mannes (14. Februar 1721)
verband sich „Maria Eva Rühmlerin Petri bender p:m: relicta Vidua" am
24. Januar 1722 unter erneuter Trauzeugenschaft ihres Stiefvaters („Domino
Philippo Winterhaider Senatore huiate") in zweiter Ehe mit dem „Juvenis
Nicolaus Sailer Von Wihl in den Turgei"76, einem aus dem Thurgau zugewanderten
Schweizer. Die beiden aus Wil stammenden Äbte Placidus
Thalmann und Augustinus Müller lockten damals immer wieder Leute aus
ihrer Heimat ins Kinzigtal. Eine dritte Tochter des Zabern-Straßburger
Bildhauers Francis Remily gibt sich in einem Eheeintrag vom 2. Januar
1717 zu erkennen: Wohl um sich und ihre Werkstatt zu versorgen, schloß
„Catharina rümlerin Francisci Johann civis Gengenb: (Steinmetz) relicta
vidua" mit dem Maurer und Steinhauer „Michael Naterer ex bregenzer
Waldt, Leonardi Naterer relictus filius legit:" eine zweite Ehe77. Als Zeugen
unterschrieben Philipp Winterhaider und der kunstgeschichtlich ebenfalls
bedeutsame Johannes Johann. Möglicherweise steckt hinter Michael
Natterer der Vorarlberger Bauhandwerker Michael Natter III78; er führte

73 Alfred Lederle, Fürstenbergische Beamte aus Ortenauer Geschlechtern, 5. Geppert, II und III Nach-
fahrenstafeln des Stättmeisters Johann Georg Göppert, Die Ortenau 33 (1953), S. 59, 60 und 62

74 Stadtarchiv Gengenbach, Ratsprotokoll 1700—1703, Bl. 104, Rucks.

75 Kath. Pfarramt Gengenbach, Ehebuch 1704—1732, o. S.

76 Kath. Pfarramt Gengenbach, Ehebuch 1704—1726, o. S. — Nikiaus Seyler war von Beruf Schreiner. 1740
mußte er die Kanzel der St.-Martins-Kirche in Gengenbach ändern und neu anstreichen.

77 Wie Anm. 75

78 Lieb-Dieth, Die Vorarlberger Barockbaumeister, Verlag Schnell & Steiner, München, 2. Aufl., 1967, S. 101

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