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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 78
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0080
lipp Winterhaider Burger und Bildhawer in Gengenbach folgenden Verding
Und Contract": „Erstlich soll Er Philipp Von guten dürren holtz
einen Altar Verfertigen nach dem Modell, Bilder und postur Wie Er aus-
gewießen Undt abgeredt worden, Und zwar Biß auf daß festen der H.
Dreyfaltig Keit Künftigen 1710ten Jahr daß nothwendigste Zum Zierath
auf frichten, Zweitens solle Er Zu Zweyen Beichtstühl /: welche man vom
schreiner machen lassen wirte nach seinem ahngegebenen modell:/ die
außwendige Bild hawer arbeith Und zierath Verfertigen nach der Manier
wie Zu schuttern in der Kirchen wuerklich Verfertigt seindt, Entgegen
drittens solle Er Kein Unkosten haben, die Verfertigte Arbeith Von Gengenbach
herunder Zu lieffern, sondern man wirdt mit nohtwendigen fuhren
abhohlen; Für solche arbeiten Ihme Versprochen worden Zu bezahlen
fünfhundert gülden in Landläufig gangbahren gelt..."113 Der Hinweis,
daß zwei Beichtstühle nach dem Vorbild derer von Schuttern bestellt würden
, verdeutlicht, auf welchem Weg Philipp Winterhaider zu dem Auftrag
für Sasbach gekommen ist. Die engen Kontakte der ortenauischen
Benediktinerklöster untereinander dürften Abt Placidus II. Hinderer veranlaßt
haben, Philipp Winterhaider zur Ausführung von Aufträgen heranzuziehen
. Andere Arbeiten unseres Bildhauers für die Abtei Schuttern
und für den in Sasbach mitverantwortlichen Erzpriester Anastasius
Schlecht von Renchen sind im weiteren Verlauf noch zu besprechen. Neun
Quittungen, aus der Zeit vom 4. Dezember 1709 bis 17. September 1711
datierend, bestätigen den laufenden Eingang der Ratenzahlungen, die
Philipp Winterhaider meist in Gengenbach entgegennahm. 1710 quittierte
er jedoch zweimal in Oberkirch, wo er sich zu einer Arbeit aufgehalten
haben dürfte. Das Geld übergab der Renchener Erzpriester A. Schlecht.
Einmal fungierte der Oberkircher Mesner Johann Ulrich Haffner als Bote,
einmal kam das Geld „von H. Cammerer zu Ulm Von Hodap", einmal war
„Pr. Joachim Schneider pfarrh: Zu Gengenbach Unt Definitor Capituli
offenb." der Mittelsmann. Vertragsmäßig richtete Philipp Winterhaider
den Altar 1710 auf, die Arbeiten konnten jedoch erst 1711 vollendet werden
, wie aus den Auszahlungen der Kapellenrechnung für Fuhrleute und
Bildhauer (mit Gesellen) zu ersehen ist114. In der für Winterhaider typischen
Manier baut sich der Sasbachwaldener Hochaltar mit jeweils zwei
glattgedrehten und einer gewundenen, laubwerkgeschmückten, in Dreieckstellung
gekoppelten Säulen auf, die auf kräftigen Gebälkstücken
einen torbogenartigen Abschluß tragen, ein Rahmen, der sich im oberen
Auszug wiederholt und beziehungsvoll die Bildnisse umschließt. Als

113 GLA Karlsruhe, 229/91754 — Sasbach bei Achern, Pfarrey-Sachen, und zwar Repertorium Speciale über
die Acta Den Ursprung, Erweiterung, und Wachs Thum der Capelle, und dermaligen Wahlfarth zu Heiligen
Dreyfaltigkeit nächst Saspach Samt erloffenen Bau-Kosten Von Anno 1696 bis 1760, Bl. Nr. 15

114 GLA Karl sruhe, 229/91755 — Rechnung der Dreifaltigkeitskapelle, Heft 1709—1711, Ausgaben 1710 und
Ao 1711

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