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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 109
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bei Furtwangen stammten, bewog sowohl Pfarrer Manfred Hermann207 als
auch Klaus Weber 208, eine Lehrzeit des berühmten Schwarzwälder Rokokomeisters
bei dem entfernt verwandten Gengenbacher Bildhauer in den
Zwanzigerjahren anzunehmen. Leider fehlen aber die Contraktenprotokolle
nach 1718, die Aufschluß über eine Grundausbildung Mathias Fallers (und
evtl. weiterer Bildhauer) bei Philipp Winterhaider hätten geben können.
Ich will die Möglichkeit keineswegs grundsätzlich verneinen, obwohl ich
feststellen muß, daß in dieser Frage keinerlei Sicherheit zu gewinnen ist,
weil die stilistischen Einflüsse der Winterhaider-Werkstatt, die bei der
Kreuzigungsgruppe Mathias Fallers (1736) an der linken Chorwand der
Wallfahrtskirche St. Märgen zu spüren sind, auch von Anton Ketterer vermittelt
worden sein können209. Nach einem Bericht aus dem Jahr 1796
hatte Mathias Faller als Geselle auf der Wanderschaft zuerst in Colmar
Station gemacht210.

Der Sohn Clemens Winterhaider

Als Nachfolger in der Werkstatt vorgesehen, hat der am 6. Februar 1712 in
Gen^enbach geborene Clemens Winterhaider211 sicher noch die Bildhauerlehre
beim Vater begonnen. Dem Lebensalter entsprechend, müssen wir
dafür die Jahre 1726 und 1727 in Betracht ziehen. In Gengenbacher Archivalien
zum letztenmal in Eheeinträgen vom 14. Juli und 12. September
1727 als Trauzeuge genannt212, dürfte Clemens zwar nach dem Tode des
Vaters bei einem im Dienst der Mutter die Werkstatt weiterführenden Gesellen
die Ausbildung vollendet haben, zog aber danach sofort auf Wanderschaft
. Wie Mathias Faller und wohl auch F. L. Fivell lockte ihn das Oberelsaß
an. Die Verbindungen zur Gengenbacher Winterhaider-Familie waren
dort über die Jahre hinweg erhalten geblieben, denn ein vor dem Stadtgericht
von Türkheim (nahe Colmar) verhandelter Streitfall213 beweist
uns, daß Clemens Winterhaider bei dem verwandten Hans Jakob Braun
als Mitarbeiter in die Werkstatt eingetreten war:

„1730 — Den lt Septembris Zwischen Clemens windterhalter Bilthhawer-
gesell Clägeren eines: Contra Anna Maria Zochtin H. Jacob Braunen Bildt-
hauweren alhier Ehefrawen erscheinend in Persohn Verbeyständet durch
H. Singler Bekhlagte anderen Theyls.

207 Manfred Hermann, Der Klosterbildhauer von St. Peter — Beilage der Badischen Zeitung, Freiburg,
Nr. 37, vom 16. September 1967

208 Wie Anm. 7, Kap. Die Bildhauer vom Oberfallengrund, S. 53

209 Manfred Hermann, Die Klosterkirche zu St. Märgen — In Festschrift 850 Jahre St. Märgen, 1968, S. 79

210 Wie Anm. 179, S. 52 — P. Franz Steyrer, Geschichte der Schwarzwälder Uhrenmacherkunst — Freiburg,
1796, S. 11

211 Kath. Pfarramt Gengenbach, Taufbuch 1683—1726, o. S.

212 Kath. Pfarramt Gengenbach, Ehebuch 1704—1732, o. S.

213 Auguste Scherlen, Ville de Turokheim, Inventaire Sommaire des Archivcs Communales anterieures ä 1790,
1925, p. 57

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