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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 136
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0138
Der Autor Johann Heinrich Schubbaeus, geboren in Babenhausen
(Hessen)12, war 1633 Vikar und Schulmeister in Willstätt. 1634 übernahm
er von seinem Vater Johann Georg Schubbaeus, dem er seit seiner
Jugend als Vikar behilflich gewesen war, die dortige Pfarrstelle. Das
Willstätter Pfarramt bekleidete er dann bis zu seinem Tode 1666.

Schubbaeus zählte zu den Freunden der Familie des Satirikers Johann
Michael Moscherosch und seines Bruders Quirin, deren Vater in Willstätt
das Amt eines Kirchenschaffners innehatte13. Schubbaeus' freundschaftliche
Verbundenheit zu Quirin Moscherosch zeigt sich in der
Übernahme der Patenschaft für Quirins vierte Tochter Johanna, die am
27. Juni 1658 in Bodersweier getauft wurde14. Quirin Moscherosch bewies
seine Verbundenheit durch die Abfassung eines Hochzeitsgedichtes13
zur Vermählung von Schubbaeus' Tochter Elisabeth mit Johann
Grunelius, der später die Amtsnachfolge von Schubbaeus antrat16.
Literarisch scheint Schubbaeus nicht besonders hervorgetreten zu sein.
Darauf deutet, neben dem Fehlen weiterer Drucke, auch jene Textstelle
in Quirin Moscheroschs gleichzeitig mit der Einweihungspredigt gedrucktem
Krieges = Sturm / und Sieges = Thurm, in der Schubbaeus vor
allem als geistreicher und wortgewaltiger Prediger geschildert wird:

Wie wird Schubbaeus nun / der Mann von scharfen Sinnen /
Und überauß geschickt die Seelen Zugewinnen /

Wie wird er seine Stimm / von Geist vnd Gaben reich /

Erheben in dem Hauß / der Feld = Posaunen gleich:
Sein Tag mir saget das / daran diß Feste feyret
Das frohe Vatterland / und seine Kirch verneuret.

Auff Henrich setz' ich um / so komt darauß: Ich nehr.

Eya mein grosser Freund / den ich als Lehrer ehr'.
Von Kindesbeinen auff / ihr werdt fort freudig lehren
Vnd eure Kirchen = Schaf f / im Frieden lange nehren

Mit süsser Seelen = Speiß / auff Gottes grüner Au /

Es fließ fort eure Red' / als fleußt deß Himmels = Tau!
Daß ist mein Wunsch für euch ..

12 Biographische Daten nach Heinrich Neu, Pfarrerbuch der evangelischen Kirche Badens von der Reformation
bis zur Gegenwart. Teil II. Lahr 1939, S. 552.

13 Johannes Beinert, Johann Michael Moscherosch und sein Geburtsort Willstätt. In: Alemannia 23 (1907),
S. 187.

14 Eintrag in dem von Quirin Moscherosch angelegten Taufbuch der Kirchengemeinde Bodersweier.

15 Anakreontischer Liebes-Gesang samt einem Antidaktylischen Nadiklang und Vermängten Anhang auff des . . .
Herrn Johannis Grunelii von Friedberg auß der Wettcrau . . . Gravi. Hanauischen Diaconi zu Willstätt
und der . . . Elisabeth Schubbein . . . Hochzeitlichem Freuden-Fest, So gehalten worden in gedachtem
Willstätt den 21. Tag des Brachmonats (Juni's) 1664 angestimmt von Quirin Moscherosch von Willstätt,
Grävl. hanauischen Pfarrern zu Bottersßweyr. Straßburg, gedruckt bey Eberhard Welpern (4 Bl., 4°).
Das einzig bisher bekanntgewordene Exemplar dieses Druckes auf der Bayerischen Staatsbibliothek,
München, zählt zu den Kriegsverlusten.

16 Siehe Karl-Friedrich Vierordt. a. a. O., S. 275 Anm. 2.

17 Krieges = Sturm/ und Sieges = Thurm . . . Straßburg 1658, S. E ii rf.

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