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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 155
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0157
Schloß Bernstein im Bühlertal

Von Karl Schleh

Im Quellgebiet der Büllot, wo das Wasser des Hammelbrunnens und
Wiedenbaches silberklar aus dem moosbedeckten Boden sprudelt,
befindet sich ein 35 Meter hoher Felsen, den man seit altersher den
Bärfels oder Bärenstein nennt. Der mächtige Felsblock aus Urgestein,
dessen tonnenschwere Steine wie von Menschenhand übereinander -
gesetzt scheinen, steht etwas abseits in diesem engen Tale.

Freiherr Karl von Beust, Großherzoglich Badischer Kammerjunker und
Rechtsanwalt, Sohn des gleichnamigen Bühler Amtmannes von Beust,
widmete seiner Geburtsstadt Bühl 1857 ein Büchlein: „Die Ritter von
Windeck und dessen Fehden mit der Stadt Straßburg." Der Verfasser
der Burg Alt-Windeck, des Bühlertales und der s. g. Ruine Bärenstein,
verbunden mit einer geschichtlichen Darstellung des Geschlechtes von
Windeck und dessen Fehden mit der Stadt Straßburg". Der Verfasser
beschreibt darin diese düstere Gegend sehr poesievoll und vergleicht
diesen Platz mit jener Stelle im Odenwald, wo Siegfried von Hagen
ermordet wurde.1

Seit Herausgabe dieser Schrift hat sich bei dem Felsmassiv kaum was
verändert. Auf die Plattform des Felsens, von wo man eine herrliche
Aussicht ins Bühlertal und die Rheinebene genießt, führt eine Treppe
aus Granit, die hie und da mit rotem Sandstein ausgebessert ist. Das
eiserne Geländer ist baufällig und bedarf der Erneuerung. Mörtel- und
Mauerreste an dem Gestein lassen auf Anbau eines ehemaligen Gebäudes
schließen. Um den Stein führt ein tiefer Graben, der mehrmals von
Schatzgräbern umgegraben wurde, denn Spitzhacke und Schaufel sind
in einer Felsspalte versteckt. Durch die öfteren Umgrabereien traten
Scherben von Hohlziegeln, Krügen, Töpfen und Tassen zu Tage, die
viele Vitrinen füllen würden.2 Auffallend erscheint jedoch die nach der
Talseite hin abfallende meterhohe Blockhalde, welche von winkelrecht

1 Karl von Beust, Ritter von Windeck, 1857, S. 77.

2 Nach Feststellungen der Krcispfleger für Ur- und Frühgeschichte Josef Naudascher, Mahlberg und Paul
Braun, Baden-Baden, stammen die Tonscherben aus spätmittelalterlicher Zeit. Braun besichtigte den
Bärenstein vor einigen Jahren. Vgl. Bad. Tagbl. v. 13.11.62.

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