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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 163
(PDF, 59 MB)
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unbedingt erforderlich geworden. Gleichzeitig mit ihrer Durchführung
wurde an der Straßenkreuzung daneben eine Ampelanlage eingebaut. Das
hatte eine Neugestaltung des Geländes um die Kapelle zur Folge. Dabei
konnten in und außerhalb der Kapelle Grabungen durchgeführt werden,
durch die Mauerreste freigelegt wurden. Da die Bauarbeiten drängten,
litten die Grabungen unter Zeitdruck, so daß eine vollständige Durchforschung
nicht möglich war.

Bei den Grabungen im Innern wurde eine Mauer freigelegt, die unmittelbar
vor den Wänden des heutigen Baues liegt, jedoch völlig von ihnen getrennt ist.
Sie bildet ein geschlossenes Ganzes und zeigt keine Unterbrechungen. Ihre Breite
beträgt durchgehend 0,58/60 m (= 2 römische Fuß). Das Mauerwerk, das 0,45 m
unter der heutigen Bodenoberfläche beginnt, besteht aus unbehauenen meist
größeren Granitwacken, die wohl aus dem benachbarten Acherbett stammen.
Sie sind sorgfältig aufeinander gesetzt und in Kalkmörtel eingebettet. Die Ecken
sind durch größere Steine verstärkt und besitzen keine Eckquaderung. Daß das
Mauerwerk einst höher gewesen sein muß, wird durch die muldenartigen Vertiefungen
des Mörtels an der Oberfläche bezeugt. Der von der ausgegrabenen
Mauer umschlossene Raum hat eine Länge von 5,25 m und eine Breite von 4,05 m,
bildet also fast ein Quadrat. Er war bis auf 1,10 m Tiefe angefüllt mit einem
lockeren Gemenge von grobem Kies und Sand, Ablagerungen der Acher, sowie
Bauschutt, der vor allem aus Stücken von ungebrannten gelblichen, aber auch
einigen mit roter Farbe bestrichenen Dachziegeln bestand, sowie aus dünneren
Ziegelstücken, die wohl als Bodenplatten gedient haben. Diese fanden sich ganz
unten auf dem gewachsenen Boden, aber auch in den oberen Schichten des Gemenges
. Zu den Funden gehörten auch einige wenige Keramikreste sowie Teile
von zwei Skeletten, die an verschiedenen Stellen des Raumes lagen. Vermutlich
wurde bei den Grabungen während des letzten Jahrhunderts ihre ursprüngliche
Lage verändert.

Größere Mauerreste fanden sich auch außerhalb der Kapelle: ein geringer Rest
vor der Nordwand; ein Mauerteil von 0,60 m Breite vor dem rechten vorderen
Strebepfeiler; in einiger Entfernung vor der Südwand Reste, die ein kleines
Viereck umschließen, das schräg zur Wand liegt. Besonders ergiebig waren die
Ausgrabungen auf dem Vorplatz der Kapelle: eine Mauer von 0,58/60 m Breite
und 5,75 m Länge, die beim Turm beginnt und abweichend von der Ostrichtung
der Kapelle zum Straßenrand sich hinzieht und von dort in einem Bogen sich
nach Süden wendet. Nach 4,2 m stößt sie auf eine Mauer von 0,50 m Breite, die
am rechten hinteren Strebepfeiler anfängt und eine Länge von vermutlich 5,7 m
hat. Vor dem heutigen Eingang konnte ein Mauerrest von 0,58/60 cm Breite
ausgegraben werden, der parallel zur Westwand verläuft und am rechten hinteren
Strebepfeiler beginnt. In dessen Nähe fanden sich Reste von drei Mauern,
die senkrecht zur Westwand stehen. Einer von ihnen sowie das Fundament des
Strebepfeilers werden von einem bogenartigen Mauerstück umgrenzt von einer
Breite von 0,58/60 m. Sofern es zeitlich möglich gewesen wäre, hätten sicherlich
noch mehr Mauerreste freigelegt werden können. Sie sind nicht alle von einheitlicher
Struktur und Breite und beginnen etwa bei 0,45 m unter der heutigen
Bodenoberfläche. Die meisten sind gebaut aus runden Wacken ähnlich wie die
Mauer im Innern der Kapelle. Einige enthalten auch abgeschlagene Steinstücke.

Frage ist, um was handelt es sich bei diesen Fundamenten, aus welcher
Zeit stammen sie?

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