http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0174
Straßenbenutzung in die Straßengräben abgerutscht waren. Es wäre
denkbar, daß die Steine der Straße schon frühzeitig für andere Zwecke,
vielleicht für den Klosterbau in Schuttern, verwendet wurden.
Silberdenar der JULIA DOMINA, Gattin des römischen Kaisers SEPTIMUS SEVERUS (193—211 n. Chr.).
Rückseite Göttin mit Harfe
Ein weiteres Ergebnis der Suchgrabungen waren die Fundamentreste
und leeren Fundamentgräben (Geistermauer) eines römischen Gebäudes,
die unmittelbar bei der Straße an die Oberfläche kamen. Dieses Objekt
ist noch nicht vollständig ausgegraben und kann darum vorerst zeitlich
nicht eingeordnet werden. Als weiterer interessanter Fund auf dem
römischen Areal wäre ein Silberdenar der JULIA DOMNA (193—211
n. Chr.) zu erwähnen.
Überraschend konnte gegen Ende der zweiten Grabungskampagne eine
prähistorische Abfallgrube unmittelbar beim römischen Areal angeschnitten
und untersucht werden. Sie weist mit ihren Keramikresten in
die frühe Hallstattzeit. Diese Kulturform erhielt ihren Namen nach dem
prähistorischen Gräberfeld in Hallstatt, einem Ort im oberösterreichischen
Salzkammergut. Im Gegensatz zur vorangegangenen bronzezeitlichen
Urnenfelderkultur tritt in der Hallstattzeit, die etwa von 800
bis 500 v. Chr. reicht, erstmals das Eisen auf. Die frühe Hallstattzeit ist
in ihrem Formenstil ganz durch die Weiterentwicklung der vorangegangenen
Epoche gekennzeichnet. Das dafür typische Merkmal im Dekor
der Keramik, mit stark wechselnden Ziermustern, weist in diese
Richtung. Als hauptsächlichstes Ausbreitungsgebiet der Hallstattkultur
war bisher der Alpenraum und Ostfrankreich bekannt. Darum waren die
Forscher nicht wenig erfreut, auch einen Ausläufer in der entlegenen
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