Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 174
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0176
Im Bruch, Unter den Eichen, Hinter der Mühle, Am Stadtbuckel, Lange
Straße, Binzmattstraße, Am Schelmenbach, Brombeermatt, Alte Zollstraße,
Rheindammstraße, Weierweg, Hungerbergweg

Zu den „geographischen Bezeichnungen" dürfen wir auch jene Namen
rechnen, die angeben, wohin die Straße führt, also etwa:

Kirch-, Friedhof-, Schloßberg-, Kinzig-, Beilenwaid-, Leutkirchstraße, besonders
aber auch Nordracher, Freiburger, Durbacher, Straßburger, Kehler,
Hofstetter Straße.

In Neubaugebieten sind es oft — wie angedeutet — die Gewanne, nach
denen eine durch sie verlaufende Straße benannt wird, so daß zum geographischen
häufig noch das geschichtliche Moment hinzutritt. Dabei werden
manchmal alte Gewannbezeichnungen überhaupt erst wieder bekannt
und lebendig. Wer wußte beispielsweise in Zell a. H. bis vor wenigen
Jahren noch etwas von einem „Lupfen" oder der „Waagmatt", die heute
als Straßennamen wieder in aller Munde sind! Auch hier soll eine kleine
Sammlung solcher „Gewann-Straßennamen" auf deren Zweckmäßigkeit
und Schönheit hinweisen:

Allmendweg, Schulzenmatt, Wintergartenweg, Spießackerstraße, Ellmat-
tenstraße, Kuhläger, Brachfeldstraße, Am Landhaag, Bauerstatt, Ziegelfeld
, Heidenschanzweg, Sechsackerstraße, Fuchsmattstraße, Wolfhag, Höllmattstraße
, Binzmattstraße, Schneckenmatt, Auf der Bünd, Brunnen-
bühndstraße. Soviel zu den „wirklichen Straßennamen".

Wenn Gemeinden ihre „berühmten Persönlichkeiten" durch Straßen ehren,
sie der Vergeßlichkeit entreißen bzw. wieder bekannt machen wollen, ist
dies verständlich, obwohl man damit vom ursprünglichen Sinn der Na-
mengebung abweicht, sofern die betreffende Straße nicht selbst ganz persönliche
Beziehungen zum Geehrten hat (vielleicht weil in ihr sein Wohn-,
Geburts- oder Sterbehaus steht). Auch hierzu wieder ein paar Ortenau-
Beispiele:

Okentraße, Franz-Schmidt-Straße, Nikolaus-Schwendemann-Straße, Dr.-
Kempf-Straße, Franz-Disch-Straße, Ritter-von-Buß-Straße, Scheffelstraße,
Viktor-Kretz-Straße, Karl-Isenmann-Straße, August-Ganther-Straße, Abt-
Speckle-Straße. Und nicht zuletzt natürlich die Hansjakobstraße. Wo sie
aber Hans-Jakob-Straße heißt, ist's für ein Ortenauer Ohr und Aug eine
Beleidigung...

Nach dem Dargelegten dürfte klar sein, daß Gemeinden, die heute neue
Straßennamen brauchen, ihre Aufgabe ernst und verantwortlich nehmen

1 Die Straßennamen — wie auch die übrigen dieser Arbeit — sind entnommen dem „Amtlichen Fernsprechbuch
Südbaden" (1974).

174


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0176