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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 194
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mann, 21. 4. - 30. 6. 1910 Dr. Hirt, 1. 7. 1910 - 1920 Dr. Jos. Gißler. In den
Jahren 1921 - 1939 waren mehrere Ärzte nur vorübergehend eingesetzt,
unter ihnen ein Dr. Wössner. Seit 1939 versieht Dr. Wilh. Schaudig dieses
Amt. Während seines Kriegsdienstes (1942/45) wurde er durch Dr. Lochmann
und Dr. Barck vertreten.

Auch die Liste der Respizienten weist Lücken auf: 1874 - 1905 machte sich
Emanuel Basler um den Aufbau des Heims außerordentlich verdient. Zwischen
1905 und 1933 werden Burger und Anton Zapf aus Schwaibach genannt
, 1933 - 1945 August Schilli (Schwaibach). 1945 - 1966 erwarb sich
der Bermersbacher Bürgermeister Michael Huber als Gestalter des landwirtschaftlichen
Betriebs große Verdienste.

Seit 1945 werden die Geschäfte des Respizienten von der Verwaltung des
Landratsamts im Einvernehmen mit der Schwester Oberin erledigt. Die
Schwestern der Kongregation zum Hl. Kreuz aus dem Mutterhaus in Bingen
sorgen seit 1923 für die Heimbewohner und entfalten eine segensreiche
Tätigkeit. Zunächst waren es neun. Seit 1948 schwankt die Zahl zwischen
18 und 20. Die Oberinnen seien mit Namen genannt: 1. 4. 1923
- 20. 10. 1925 Schw. Johanna, bis 16. 8. 1926 Schw. Kunibertha, bis
27. 5. 1933 Schw. Katharina, bis 26. 6. 1942 Potania, bis 21. 10. 1951 Hildegard
, seitdem Büroschwester, bis 28. 10. 1961 Scholastika, bis 25. 9. 1967
Elisabeth, seit 1967 wieder Schw. Scholastika. Den Schwestern stehen je
drei Krankenpfleger und Stationshilfen zur Seite. Zum Personal, das insgesamt
42 Personen zählt, gehören noch 1 Koch und 2 Küchenhilfen, je 1
Maler, Installateur, Schlosser, Schuhmacher, Bäcker, Schreiner, Friseur,
Portier und Arbeiter.

Die Betreuung der Pfleglinge

Die Arbeit, die von dem Anstaltsarzt, den Schwestern und Krankenpflegern
geleistet wird, ist nicht leicht; denn die Pfleglinge gehören allen Altersstufen
an und sind grundverschieden geartet. Das geht schon aus den
ärztlichen Berichten hervor, die dem Amt jedes Jahr vorgelegt werden.
Als Beispiel sei das Jahr 1920 angeführt. Von den 194 Pfleglingen waren
19 Männer und 15 Frauen zwischen 50 und 60 Jahre alt, 34 Männer und 19
Frauen zwischen 60 und 70 und 37 Männer und 31 Frauen älter als 70. 30
Pfleglinge litten unter chronischen Seelenstörungen, 43 unter körperlichem
Siechtum, 15 unter Alkoholismus und 3 unter Epilepsie; 4 waren verstümmelt
, 3 taubstumm und 2 blind. Im Jahre 1969 waren 20 % der Insassen
pflegebedürftig.

Heute müssen die Kranken mehr als bisher von der psychologischen Seite
her behandelt werden. Dies geschieht durch die regelmäßigen Besuche des
Arztes Dr. Treher aus dem Psychiatrischen Landeskrankenhaus Emmendingen
. Es sei auch an die Seelsorge gedacht. Der katholische Geistliche ist

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