Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 255
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0257
ergehen antreffen mögen, ersuche ich Euch meinen Lehrmeister sowohl als seine
Frau, alle meine Freunde und Kameraden so wie unseren Ziegler Schadt und
sonstige Verwandten alle herzlich von mir zu grüßen .. .

Euer Ludwig Schadt
Downieville den 1. September 1859

Geliebte Eltern!

Alle Eure Schreiben sowie die meiner Freunde habe ich erhalten und zu meiner
größten Freude daraus ersehen daß Ihr noch alle gesund seid, auch was mich
anbetrifft so bin ich noch immer gesund und wohl. In meinem Geschäft hat sich
bis daher viel verändert, indem ich gleich nach Empfang Eures letzten Briefes
meinen Antheil daraus verkauft habe und ich mich gegenwärtig bei meinen
alten Freunden in Downieville befinde, bis meine ausstehenden Gelder eingezogen
sind, sobald dieses geschehen ist werde ich dieses Späth-jahr nach den
Staaten gehen und von da nach Deutschland um Euch einen Besuch abzustatten
wenn die Kriegszeiten bei Euch bis dorthin nicht vermehren...

In Eurem letzten Briefe schreibt Ihr mir auch daß ich mich sehr geirrt hätte als
ein Amerikanischer Bürger nach Deutschland zu kommen, jedoch denke ich nicht
und werde es Euch auch nächstes Frühjahr beweisen daß ich als Amerikaner-
Bürger durch ganz Deutschland reisen kann, und allein zu Hause würde mir der
Aufenthalt verboten sein, mitaus ich fügte mich unter das deutsche Badische
Gesetz, und wenn ich wirklich etwas verschuldet habe nach diesem Gesetz so
können sie mich bestrafen jedoch nicht eher bis ich persöhnlich in Willstätt
erscheine, auch wünsche ich daß mein Vater keine weiteren Schritte dieser Sache
wegen thut bis ich selbst persöhnlich komme, und werde alsdann mein Vergehen
selbst abmachen, im Falle es mir nicht erlaubt würde, meine Eltern in
Willstätt zu besuchen.

Auch sende ich hierbei meiner Mutter Ihrem Wunsche gemäß mein Portrait, in
dem Sie mich vielleicht nicht mehr erkennen wird und wünsche nur daß uns
Gott Alle gesund erhalten möge, damit wir uns nächstes Frühjahr auf deutschem
Boden mit Fröhlichkeit und Vergnügen die Hände drücken können und ersuche
Euch deshalb daß Ihr mir umgehend antworten wollt, da ich im Sinne habe
gleich nach Empfang Eures Briefes nach den Staaten zu reisen, um dort noch

einmal meine Freunde und Bekannten in St. Louis zu besuchen....... Indem

ich hoffe daß Euch mein letztes Schreiben von Californien in bester Gesundheit
antreffen wird, wünsche ich nochmals daß uns Gott in bester Gesundheit erhalten
möge damit wir uns alle nächstes Frühjahr mit Freude und Vergnügen wiedersehen
mögen.

Es grüßt Euch alle nochmals herzlich
Ludwig Schadt

255


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1974/0257