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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
54. Jahresband.1974
Seite: 263
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wende entstanden sei21, wobei „Gengenbach klar als markanter Ausgangspunkt
kirchlicher Organisation im Kinzigtal und vielleicht darüber hinaus
zum Ausdruck" kommt22. Urkundlich läßt sich diese frühe Datierung von
Kauß allerdings nicht belegen.

Schon J. B. Trenkle23 und E. Gothein24 haben auf die Bedeutung des Silberbergbaus
für die Besiedelung des Schwarzwaldes im frühen Mittelalter
aufmerksam gemacht. Leider fehlt bis heute eine eingehende Erforschung
der Geschichte des Schwarzwälder Bergbaus, so daß viele aus ihr
resultierenden siedlungsgeschichtlichen Details des 11. bis 13. Jahrhunderts
nur schwer zu rekonstruieren sind. Es fällt jedoch auf, daß die erste gesicherte
urkundliche Erwähnung des mittleren Kinzigtals im Zusammenhang
mit dem Bergbau geschieht.

Der Silberbergbau taucht bereits 1028 im Südschwarzwald auf, als König
Konrad II. in einer Regalverleihung an das Bistum Basel Silberbergwerke
in verschiedene Talschaften überwies25. Die Basler Bischöfe haben ihre
Silbergruben aber nicht selbst betrieben, sondern gaben ihr Bergregal
weiter an ihre Vögte, die Herzöge von Zähringen. Nach dem Tode des letzten
Zähringers, Herzogs Berthold V., im Jahre 1218 ging der rechtsrheinische
Besitz der Zähringer auf den Grafen Egino V. von Urach-Freiburg,
den Sohn Eginos IV. und der Agnes von Zähringen, über26. Egino V. versuchte
, auch das Bergregal für die Silbergruben des Schwarzwaldes verliehen
zu bekommen, da dieses nach dem Aussterben der Zähringer als
Reichslehen wieder an den Kaiser zurückgefallen war. In der Auseinandersetzung
zwischen Kaiser Friedrich II. und seinem Sohn Heinrich (VII.)
stellte sich Egino V. auf die Seite des jungen Staufers, wahrscheinlich,
weil er glaubte, von Heinrich (VII.) größere territoriale Vorteile zu bekommen27
. Er sah sich in dieser Erwartung auch nicht enttäuscht; denn im
Februar 1234 wurden ihm von Heinrich (VII.) die Silberbergwerke sowie
das Forst- und Wildbannrecht im Breisgau als Basler Lehen zugesprochen28
, und am 14. Juli 1234 verlieh ihm Heinrich (VII.) auch das Gold- und

21 Dieter Kauß a. a. O., S. 148.

22 Ebenda.

23 J. B. Trenkle, Geschichte der Schwarzwälder Industrie, Karlsruhe 1874, S. 49.

24 Eberhard Gothein, Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes, Bd. I, Straßburg 1892, S. 210.

25 Rudolf Metz, Bergbau und Hüttenwesen in den Vorlanden, in: Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde, Bd. II, Freiburg 1959, S. 132.

26 Heinrich Büttner, Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, Ahnherr des Hauses Fürstenberg,
Donaueschingen 1939, S. 8.

27 Heinich Büttner a. a. O., S. 28.

28 Fürstenbergisches Urkundenbuch, Bd. I, Tübingen 1877, Nr. 372, S. 163/164. Im folgendem FUB zitiert.
Vgl. auch Freiburger Urkundenbuch, bearbeitet v. Friedrich Hefele, Bd. I, Freiburg 1940, Nr. 52, S. 39.

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