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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 24
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0026
Zur Einweihung des Museums wurde ein weiteres Reliefmodell im Maßstab
1 : 20 000, das den Zustand vor der Rheinkorrektur des Ingenieurobersten Gottfried
Tulla bei Kehl darstellt, in viermonatiger allabendlicher Arbeit fertiggestellt
. Dem damaligen Studienrat Wilhelm Mechler war es gelungen, über
den Offenburger Stadtrat Krauße und mit Hilfe der französischen Besatzungsverwaltung
die Fotokopien der historischen Pläne zu erhalten. Als Modellbauer
mit Gutekunst stellten sich Klaus Hornung und Walter Köhler zur Verfügung.

Bei der Einrichtung des Museums haben außer den bereits schon genannten
Modellbauern die Mitarbeiter Oberlehrer Gottlob Schlörer aus Diersheim, Oberlehrer
Wilhelm Gräßlin und Schlossermeister Helmut Schneider aus Kork, Rektor
Wilhelm Schadt aus Legelshurst, Mechanikermeister Siegfried Egg aus
Marlen, Polsterermeister Walter Fuchs aus Auenheim, Rektor Johann Schuler,
der Hausmeister des Museums, Jakob Lutz, und Stadtoberbaurat Otmar Schütterer
sowie Drechsler Walter Ickler aus Neumühl beratend und Hand anlegend
mitgewirkt.

Zuerst waren nur zwei Räume vorhanden, die vor allem der Stadtgeschichte
dienten; dann kamen am 15. 11. 1958 die Spinn- und Webstube einschließlich
Hanfanpflanzung und -Verarbeitung und die Hanauer Trachtengruppen hinzu.
Die ehemalige Rösselwirtin von Kehl, Frau Fladt, nahm sich der Originaltrachten
an; Frau Schaaff aus Kehl stiftete mit anderen Spendern hanfleinene
Originalstücke. Wilhelm Schadt aber gebührt das Verdienst, durch Anbau von
Hanf und Konservierung der bis 2,50 m hohen Hanfpflanzen mit Nitrolack sowie
Aufstöbern und Herbeischaffen original alter Hanfbearbeitungsgeräte,
diesen im Hanauerland früher weit verbreiteten Wirtschaftszweig der Verarbeitung
des Hanfes bis zum Garn für die späteren Generationen anschaulich
gemacht und erhalten zu haben.

Das Aufstellen des Webstuhls aus Kork besorgten die beiden Ehrenmitglieder
des Historischen Vereins, Wilhelm Gräßlin und Schlossermeister Georg Heitz,
sowie Klaus Hornung und Josef Bruder. Beim Aufbäumen und Ingangsetzen
des Webstuhls war Herr Leyer von der Spinnerei und Weberei Offenburg als
Fachmann dabei, der auch ein 1 m langes Webstück zur Veranschaulichung des
Webvorgangs mit Ketten- und Schußfaden fertigte.

Rektor Schuler begann die Katalogisierung der umfangreichen Bibliothek.
Diese Arbeit wurde ab 1966 von Oberlehrer Klaus Schwarz aus Neumühl weitergeführt
, der auch im alten Schulhaus in Neumühl eine Fischereistube eingerichtet
hat, weil im Museum in Kehl kein Platz mehr war.

Obwohl im Keller und Speicher schon viele historische Gegenstände und Fundstücke
lagern, nimmt das Museum weiterhin alles auf von historischem Wert,
um bei möglichst weitgehender Vervollständigung weitere Abteilungen zu eröffnen
. Hierzu bedarf es vor allem weiterer Räume. Es ist zu hoffen und zu
wünschen, daß die im Erdgeschoß jetzt noch dem Hanauer Musikverein zur
Verfügung stehenden beiden Räume bald dem Museum angegliedert werden.

Als 3. Reliefmodell im Maßstab 1 : 3350 kam dann 1959 die Lange Brücke zwischen
Straßburg und Kehl, wie sie im Mittelalter bestanden hatte, hinzu, ausgeführt
durch Gutekunst, Hornung und Denzer.

Auch wurde eine maßstabgetreue Nachbildung des Fachwerkhauses zum
Schwarzen Adler in Kork in seinem Fachwerkgerüst durch Helmut Schneider
und Zimmermeister Friedrich Westermann, Kehl, hergestellt, um die Konstruktion
des historischen Holzfachwerkbaus mit dem früher üblichen schweren
Kehlbalkendachstuhl anschaulich zu erhalten.

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