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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 30b
(PDF, 62 MB)
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Offenburg und die Ortenau sind ärmer geworden.

Wir müssen heute Abschied nehmen von Professor Dr. Otto Kähni, dem
Manne und Mitbürger, der in vielen Jahrzehnten hier in Stadt und Land
geforscht und dargestellt hat, wie es einst war und wie das Heute geworden
ist. In seinem langen Leben und Wirken hat er vielen Menschen
das Auge und Herz für die Heimat geöffnet, hat unermündlich, ja rastlos
die Bilder der Vergangenheit herzustellen versucht, hat Freud und
Leid erkannt, hat gezeigt, wie Zerstörungen und Not viele Generationen
um eine gute Zukunft gebracht haben; er hat die Schicksale der Menschen
und der menschlichen Gemeinschaften aufgezeigt, die Schicksale der Heimat
, die des Vaterlandes und ihre Verflechtungen, auch in europäische
Zusammenhänge, er hat die Mannigfaltigkeit unserer heimatlichen Landschaft
, die Buntheit der geschichtlichen Ereignisse deutlich gemacht. Indem
er so das — ach, so häufige — Leid der Generationen wahrheitsgetreu darstellte
, gab er sicherlich manchem Kraft und Halt, Notzeiten und Schicksalsschläge
zu bestehen, aber auch die Möglichkeit und Verpflichtung, die
Schlüsse zu ziehen.

So war und ist uns allen, seinen Lesern, Zuhörern und Schülern, die
Möglichkeit gegeben, nicht nur Kenntnisse zu gewinnen, sondern zu Erkenntnissen
vorzustoßen. Wenn wir so sein stetes Bemühen begreifen,
gilt bei Dr. Otto Kähni nicht der übelwollende Vorwurf mancher, daß wir
Deutschen zwar hervorragende Historiker haben, aber aus der Geschichte
nicht die richtigen Schlüsse ziehen.

In dieser Stunde der Trauer erfüllt uns aber der Dank an den Verstorbenen
: für sein Forschen und Darstellen, für die Gründung des Ritterhaus-
Museums, für die Betreuung des Stadtarchivs, für die Leitung der Mitgliedergruppe
Offenburg unseres Vereines, für die Vorträge, Fahrten und
Führungen, für sein Wirken als Kreispfleger der Ur- und Frühgeschichte;
besonders danken die Mitglieder des Vorstandes und des Beirates und die
Vorsitzenden der 24 Mitgliedergruppen dem Verstorbenen dafür, daß er
22 Jahre lang unseren mittelbadischen Geschichtsverein als 1. Vorsitzender
geleitet hat.

Wir danken aber auch seiner Familie, seiner Gattin und seinen Töchtern,
daß sie in einem guten Familienleben ihrem Manne und Vater Raum,
Kraft und Zeit gegeben haben, seinen Mitbürgern, Landsleuten und Freunden
vieles zu geben.


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